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Bei den Nordfrauen vom TSV Nord Harrislee laufen die letzten Vorbereitungen auf die neue Saison. Am Samstag steht das erste Heimspiel in der Holmberghalle auf dem Programm. Wir haben mit Trainer Herluf „Shorty“ Linde über die aktuelle Situation seiner Mannschaft gesprochen.
Letzte Saison konntet ihr souverän den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga feiern. Warst du selber etwas überrascht, dass es für euch als Aufsteiger so gut lief?
Die letzte Saison war grandios mit dem siebten Tabellenplatz. Aber wir müssen auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Wir waren acht Punkte weg von den Abstiegsrängen, aber wir haben auch vier Spiele mit nur einem Tor gewonnen. Es kann also auch ganz schnell anders laufen. Aber natürlich haben wir das richtig genossen und wir haben in den letzten Spielen auf einer Welle der Euphorie grandiose Spiele abgeliefert und eine ganz tolle Zeit gehabt.
In der Sommerpause gab es auch bei euch personelle Veränderungen. Spielerinnen haben den Verein verlassen, Neuzugänge wurden verpflichtet. Zufrieden mit dem Kader für die neue Spielzeit?
Wir haben fünf Spielerinnen verloren und Schwangere im Team. So mussten wir den Kader ergänzen.
Die anderen Mannschaften können ihren Kader verstärken und nicht nur ergänzen, die holen sich alle Erst- oder Zweitligaerfahrene Spielerinnen. Wir haben diese Möglichkeiten in Schleswig-Holstein nicht. Wir haben Leute aus der SH-Liga verpflichtet und zwei ganz junge Spielerinnen. Wir haben nur 15 Spielerinnen im Kader, haben also noch einen Platz frei. Je nach dem wie die Saison läuft und sich da Möglichkeiten ergeben, würden wir gerne eine weitere Spielerin verpflichten, aber die muss uns wirklich weiterbringen und uns verstärken. Das ist schwierig, aber wir halten den Platz frei, falls da noch was möglich ist.
Impressionen des Trainers
In der Vorbereitung wurde der Grundstein für die Saison gelegt. Was stand in der Vorbereitung bei euch im Fokus und wie zufrieden warst du mit den Testspielen?
In allen Spielen der Vorbereitung zeigt sich deutlich, dass es uns an Konstanz und Stabilität fehlt. Zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung sind wir bei 60 Prozent, wir schaffen es 40 Minuten in einem Spiel gut zu spielen und mitzuhalten, aber dann fehlt uns noch die Power, die Breite und taktischen Raffinessen für die letzten 20 Minuten. Das wird noch Zeit brauchen. Die Youngster und die Neuen müssen sich noch einspielen und die Abläufe kennenlernen.
Es liegt noch ein großes Stück Arbeit vor uns, ich hoffe die zweite Liga gibt uns die Zeit, die wir brauchen. Das wird natürlich spannend und ich hoffe, dass wir nicht so einen schlechten Start wie letzte Saison hinlegen.
Klassenerhalt wäre höher zu bewerten als letztes Jahr
Das Saisonziel Klassenerhalt wurde letzte Saison erfolgreich erreicht. Was ist das Ziel für die kommende Spielzeit?
Wir haben das Projekt 2.0. gestartet, wir wollen also gerne den Beweis der Zweitligatauglichkeit erbringen. Das zweite Jahr ist bekanntlich immer schwieriger, wir wissen das wir ein unglaublich schweres Jahr vor uns haben, schwerer als letztes Jahr. Die Aufsteiger sind alle megastark. Deshalb wissen wir, dass ein weiterer Klassenerhalt sportlich höher zu bewerten und einzuschätzen ist, als letztes Jahr. Wir wollen das Abenteuer zweite Liga weiter zusammen mit unseren tollen Fans leben und genießen.
Wer ist für dich der Favorit auf den Meistertitel?
Mit großen Abstand ist Rosengarten mein Favorit, dann Waiblingen und Beyeröhde.
Dieses Interview erschien in unserer Ausgabe für September/Oktober 2019.
