„Wir können an den ersten fünf Plätzen kratzen“ – Christoph Ruback im „nospa Spieltags Talk“

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Zur vergangenen Saison wechselte Angreifer Christoph Ruback vom SV Frisia 03 Risum-Lindholm zur SG Nordau. Hier machte er 33 Tore und war maßgeblich an der Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Verbandsliga Nord beteiligt. Im „nospa Spieltags Talk“ erzählt uns Christoph, wie er die letzte Saison und die Meisterschaft erlebt hat, was in der neuen Spielklasse möglich ist und blickt auf die kommenden Derbys mit DGF Flensborg und den TSV Nord Harrislee.


 Am Wochenende habt ihr den zweiten Saisonsieg gefeiert. Auswärts konntet ihr am Ende bei der SG Langenhorn/Enge durch drei Tore in der zweiten Hälfte einen ungefährdeten Sieg einfahren. Wie hast du das Spiel gesehen?

Durch meine Zeit bei Frisia war mir bewusst, was mich ungefähr gegen Langenhorn erwarten wird. Eine Mannschaft mit vielen erfahrenen und robusten Spielern, die durch ihre Zweikampfstärke sehr unangenehm sein können. Des Weiteren versuchen sie mit wenig Kontakten nach vorne zu kommen und sind durch Standardsituationen gefährlich. Kreutzer hat uns sehr gut auf das Spiel eingestellt. Wir waren hoch motiviert und heiß auf die drei Punkte. Von Vornherein war klar, dass wir eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legen mussten, damit wir die Räume bekommen, die wir brauchen, um uns Chancen rauszuspielen. Das Spiel verlief gut. Wir hatten Langenhorn, bis auf ein paar Minuten, im Griff und haben das Spiel bestimmt. Die Hitze hat es natürlich nicht einfacher gemacht, trotzdem konnten wir viele Zweikämpfe für uns entscheiden und uns viele Chancen rausspielen, die wir aber leider nicht nutzen konnten. Da erinnere ich mich besonders an die Chance von Volker Hansen. Ich brachte ein Flanke rein und er kam frei aus drei Metern zum Kopfball. Als Kopfballungeheuer kann man den schon mal machen. (er schmunzelt)

In der zweiten Halbzeit konnten wir dann endlich aus unseren Chancen Kapital schlagen. Als Meier uns dann in Führung brachte, musste Langenhorn mehr Risiko gehen und umstellen. Dadurch haben wir noch mehr Räume bekommen und konnten die Führung ausbauen und den Deckel drauf setzen. Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass es auch anders hätte laufen können, da Langenhorn in der zweiten Halbzeit einige Standardsituationen hatte, die nicht ungefährlich waren. Doch mit Jascha haben wir einen sicheren Rückhalt, der uns zu dem Zeitpunkt auch den Sieg festgehalten hat. Nichtsdestotrotz war es ein verdienter 0:3 Erfolg und für uns endlich mal wieder drei Punkte.

Ihr habt jetzt bereits sieben Punkte aus fünf Spielen eingefahren. Wie zufrieden bist du mit eurem Auftakt in der neuen Spielklasse? Was traust du deiner Mannschaft in dieser Saison zu? Habt ihr euch Ziele gesteckt?

Wenn man bedenkt, dass wir schon gegen Rotenhof und gegen Vineta Audorf gespielt haben, finde ich den Auftakt akzeptabel. Rotenhof ist für mich der Favorit für die Meisterschaft und Vineta Audorf traue ich einen Platz unter den ersten fünf zu. Trotzdem war in den Spielen auch für uns was drin. Zum Teil haben wir einfache und unnötige Fehler gemacht, die auf dem Niveau dann natürlich bestraft werden. Besonders ärgert mich das Unentschieden gegen Tarp. Das war so ein Spiel, dass du einfach gewinnen musst. 90 Minuten lang das Spiel bestimmt, keine Chance zugelassen, selber viele Chancen herausgespielt, jedoch keine genutzt. Ein Spiel das 0:0 ausgeht, du als gefühlter Verlierer vom Platz gehst und Tarp den Punkt feiert, als hätten sie gewonnen. Aber so ist Fußball. Im Endeffekt können wir mit dem 6. Tabellenplatz und sieben Punkten zufrieden sein.

Meiner Mannschaft traue ich viel zu. Wir haben viele junge gute Spieler, die in der Jugend auch höherklassig gespielt haben. Dazu kommen einige erfahrene Spieler, die viel Erfahrung mitbringen und Verantwortung übernehmen. Eine gute Mischung mit viel Potential. Ein wirkliches Ziel haben wir uns nicht gesteckt. Natürlich versucht man als Aufsteiger erstmal die Klasse zu halten, aber ich sehe uns auf keinen Fall als Abstiegskandidat. Wir wissen, dass in jedem Spiel für uns was drin ist und wenn wir unser Potential in jedem Spiel zeigen, können wir vielleicht auch an den ersten fünf Plätzen kratzen.

Impressionen

Am Samstag steht wieder ein Heimspiel auf dem Programm. Es geht gegen Landesliga-Absteiger Büdelsdorfer TSV, für die es auch in der Verbandsliga noch nicht so richtig rund läuft. Was für ein Spiel erwartest du?

Ich glaube, dass Büdelsdorf bei uns unbedingt Punkte mitnehmen will. Die haben sich ihren Auftakt bestimmt anders vorgestellt. Als Absteiger willst du natürlich am liebsten sofort wieder zurück. Wenn du denn mit 4 Punkten aus 5 Spielen auf dem 12. Tabellenplatz stehst, kannst du nicht zufrieden sein. Die werden brennen und alles reinwerfen, um in die Erfolgsspur zu kommen. Wie sie spielerisch agieren, weiß ich nicht genau. Das letzte mal habe ich in der A- Jugend gegen sie gespielt. Dort waren sie taktisch gut geschult und haben über eine kämpferische Leistung überzeugt. Ich erwarte ein spannendes und umkämpftes Spiel, wo Kleinigkeiten das Spiel entscheiden können. Ich hoffe aber, dass wir an der Leistung vom Wochenende anknüpfen können und weitere drei Punkte holen.

„Der Jubel war grenzenlos“

Im Sommer habt ihr noch die Meisterschaft und den Aufstieg gefeiert. Wie war rückblickend für dich die Meister-Saison?

Rückblickend war die Saison einfach geil. Eine Mannschaft, die verdient Meister geworden ist. Jeder hatte einen Anteil an diesem Erfolg, egal ob Spieler, Trainer, Betreuer oder Fan. Die Stimmung im Team war überragend. Ein besonderes Highlight war natürlich das letzte Spiel gegen Goldebek. Ein knapper 1:0 Sieg durch ein spätes Tor. Ich werde den Moment nicht vergessen, wie ich die Ecke getreten habe, dem Ball hinterher gucke und sehe wie Gefke das Ding über die Linie drückt. Wahnsinn, der Typ. Der hat ein besonderes Talent wichtige Tore zu erzielen, unfassbar. Jetzt im Spiel nur noch mehr laufen, dann wärst du für mich unsterblich. (er lacht)
Der Jubel war grenzenlos und die anschließende Feier war natürlich doll, aber wenn man das nicht ordentlich feiert, hat man auch irgendwas falsch gemacht.

In der vergangenen Spielzeit hattet ihr euch ein packendes Duell mit DGF Flensborg geliefert. Auch sie haben den Aufstieg noch geschafft. Jetzt werdet ihr euch in der Verbandsliga aufs neue duellieren. Das erste Mal geht es bereits am 7. September gegeneinander, dann seid ihr bei DGF zu Gast. Wie groß ist deine Vorfreude auf diese Spiele?

Woher wusste ich bloß, dass in dem Interview auch DGF eine Rolle spielen wird. (er grinst)
Ich freue mich auf jeden Fall für DGF, dass sie es noch als Zweitplatzierter über die Aufstiegsspiele dann auch in die Verbandsliga geschafft haben. Die Vorfreude auf dieses Spiel ist natürlich sehr hoch. Das sind solche Spiele, für die du Fußball spielst. Ein heiß umkämpftes Spiel, in dem es mehr als nur um drei Punkte geht. Da hat jeder Bock drauf!

Werdet ihr am Ende der Saison wieder vor DGF in der Tabelle stehen?

Auf so eine Frage habe ich gewartet. Weiter Öl ins Feuer kippen. (er lacht)
Das wurde aber von den Spielern vor mir schon genug getan, da muss ich jetzt nicht unbedingt meinen Senf dazu geben oder ein Lied komponieren, wer auf der 1 oder wo auch immer steht. Natürlich guckt man mit einem Auge auch auf DGF und grinst vielleicht mal kurz, wenn man sieht, dass sie zurzeit unten stehen und es gerade nicht so bei ihnen läuft. Dafür ist die Rivalität einfach dar. Das macht dieses Duell zwischen unseren Vereinen aus und auch so besonders. Nichtsdestotrotz wissen wir was DGF für ein Potential hat und wie gefährlich sie sein können. Anders gesagt: Absteigen werden sie glaube ich nicht, aber vor uns stehen auch nicht.

Ein weiteres Derby wird es gegen den TSV Nord Harrislee geben. Hättest du vor der Saison gedacht, dass diese Mannschaft plötzlich punktgleich mit dem Tabellenführer stehen würde?

Auf jeden Fall Respekt. Wer hätte am Ende der letzten Saison gedacht, dass sie nach fünf Spielen, 15 Punkte haben und dann auch die bisher beste Defensive mit nur zwei Gegentoren stellen. Da gehen Grüße an einen meiner besten Kollegen Lasse „Katze“ Sievers raus. Ein Schnacker, wie er im Buche steht. Dass sie nur zwei Gegentore kassiert haben, ist wirklich stark. Ob in der Schule, in der Freizeit auf dem Bolzplatz oder in Spielen in der Jugend hat er mir jedenfalls schon oft seine Lederallergie bewiesen, da lass ich die Frage mal im Raum stehen, ob die gute Defensive an Lasse oder an der Verteidigung vor ihm liegt. (er lacht)
Nein, Spaß bei Seite. Ich gönne Lasse den Erfolg und hätte ihn auch gerne bei uns im Verein gesehen, als er zu einem gewissen Zeitpunkt nicht so die Anerkennung bekommen hat, die er eigentlich verdient hat. Denn vom Charakter und von seinem Potential ist er ein absoluter Gewinn für jede Mannschaft. Dass er jetzt so auf Wolke sieben schwebt und mir jede Woche sagen kann, dass er mich auf der Tabelle nicht sehen kann, nervt mich persönlich natürlich. Jedoch ist da noch nicht das letzte Wort gesprochen. Um nochmal auf Harrislee zurückzukommen, ich habe sie mir letztes Jahr ein paar mal angeguckt und muss zugeben, dass sie jetzt wirklich besser aufgestellt sind. Dass sie dann so einen Start hinlegen, haben sie bestimmt selber nicht gedacht. Ich bin auf jeden Fall richtig heiß auf das Duell gegen Harrislee, da ich Lasse gerne sehen will, wie er das ein oder andere Mal hinter sich greifen muss. Am Besten natürlich, nachdem ich ihn überwunden habe. (er grinst)

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In der vergangenen Saison haben wir dich Ligaübergreifend zu den gefährlichsten Angreifern aus der Umgebung gezählt. 33 Mal hattest du getroffen und auch in der neuen Spielklasse hast du bereits vier Mal eingenetzt. Hast du ein Ziel vor Augen, wie viele Tore du am Ende Saison auf deinem Konto haben möchtest?

Hätte mir jemand gesagt, dass ich in meiner ersten Saison bei Nordau 33 Tore schieße und 19 Vorlagen geben werde und wir dann noch Meister werden, hätte ich dem nicht geglaubt. Das es dann so kam, macht die Saison noch ein Stück mehr besonders. Natürlich ist es immer schön zu sehen, wenn der eigene Name in der Zeitung steht, Leute dich auf den Erfolg und Tore ansprechen oder von euch als einer der gefährlichsten Angreifern aus der Umgebung gezählt zu werden. Aber da muss ich auch sagen, dass es ohne meine Mitspieler nicht möglich gewesen wäre. Wenn ich mir überlege, wie oft beispielsweise Maschine Langrzik oder Capitano Hackbarth wichtige Zweikämpfe gewonnen und mich dann perfekt in Szene gesetzt haben. Das sind wichtige Rückhalte, die mir natürlich sehr entgegen kommen. Ein wirkliches Ziel an Toren habe ich mir aber für die Saison nicht gesetzt. Ich will an der Leistung der letzten Saison anknüpfen und dann gucken wir mal, wo es hingeht. Ein Ziel für die Saison habe ich mir aber gesetzt. Ich würde gerne unserem Stürmer-Neuzugang Bjarne Fiege wettbewerbsübergreifend 10 Tore auflegen, nur leider liegt die Schwierigkeit darin, dass er denn das Tor treffen müsste. (er lacht)






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