Werbung für den Frauen-Handball: Nordfrauen begeistern im ausverkauften Pokal-Spiel

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Es war wirklich das “Spiel des Jahres”: Schon eine Stunde vor Spielbeginn herrschte dichtes Gedränge in der Wikinghalle von Handewitt. Die ehemalige “Hölle Nord” wurde wieder lebendig. Vor der Halle bildeten sich lange Schlangen und in der Halle wurden die Zuschauer gebeten, dichter zusammenzurücken. 1.215 Zuschauer waren es am Ende, ausverkauftes Haus in Handewitt. Und die Fans gaben alles, um die “Nordfrauen” vom TSV Nord Harrislee nach Leibeskräften zu unterstützen.

Zudem machte es die Mannschaft von Shorty Linde allen Zuschauern einfach, denn mit einer überragenden Vorstellung hielten sie gegen den Thüringer HC über gut 50 Minuten sensationell dagegen und überraschten den Titelverteidiger immer wieder, indem sie nicht locker ließen und das Spiel spannend gestalten konnten. Sogar eine Sensation lag immer mal wieder in der Luft.

Impressionen

Schon beim Einlauf stand das Publikum in der Wikinghalle und durfte direkt jubeln, denn nach einem Fehlwurf der Gäste brachte Merle Carstensen die Nordfrauen in Führung. Erst nach fünf Minuten konnte der Titelverteidiger aus Thüringen erstmals die Führung an sich reißen. Die Nordfrauen aber ließen sich nicht einschüchtern, hielten dagegen und Paraden von Lea Tiedemann im Nord-Tor ermöglichten Milena Natusch in der 16. Minute den Anschluss zum 7:8. Die Gäste erhielten aber einen 7-Meter, für diesen kam Sophie Fasold ins Tor und konnte zum Jubel der Fans gegen Beate Scheffknecht parieren. Auf der anderen Seite machte es Lotta Woch besser, verwandelte ihren 7-Meter und plötzlich stand es wieder 8:8.
Der Favorit konnte die Führung aber wieder herstellen, abschütteln konnte der THC den TSV Nord Harrislee aber nicht. Lotta Woch verwandelte in der 22. Minute ihren dritten 7-Meter, wie schon im Spiel gegen den TuS Lintfort, kannte sie keine Nerven und verwandelte eiskalt. Im Anschluss konnte sich Thüringen einen 4-Tore-Vorsprung herausspielen. Aber bis zur Pause kam das Linde-Team wieder an den THC heran. Lotta Woch, Lotta Heider, Milena Natusch und Madita Jeß, die in der letzten Minute vor der Pause ebenfalls einen 7-Meter verwandeln konnte, brachten den TSV Nord auf 14:15 heran.

Gekämpft bis zum Umfallen

Mit diesem engen Spielstand ging es die Pause, Ernüchterung beim THC, die sich sicher einen anderen Spielverlauf vorgestellt hatten. Direkt nach Wiederanpfiff jubelte die Halle erneut, Jeß glich zum 15:15 aus. Wer jetzt dachte, dass der THC im zweiten Durchgang den Sieg schnell unter Dach und Fach bringen würde, sah sich getäuscht, denn die Nordfrauen hielten weiterhin dagegen. Im Spiel hielten auch beide Torhüterinnen den Außenseiter, sowohl Tiedemann als auch Sophie Fasold glänzten im Nord-Tor. Gut 20 Minuten vor Schluss konnte sich der Thüringer HC immer noch nicht absetzen, nur ein Tor trennte den Top-Favoriten vom TSV Nord. Etwas später konnte der THC dann doch wieder mit vier Toren davon ziehen, ehe Johanna Andresen zum 23:26 in der 48. Minute traf. Erst in den letzten 10 Minuten gelang dem Titelverteidiger die endgültige Entscheidung. Nervenstark bis zum Schluss blieb aber Lotta Woch, die insgesamt sechs 7-Meter-Tore für ihre Mannschaft erzielen konnte. Mit dem Publikum im Rücken, dass sich zum Schluss geschlossen erhoben hatte, konnte am Ende ein unglaubliches 26:34 erspielt werden, nur neun Tore Differenz.

Impressionen

“Wir haben uns heute zerrissen”

So ein Ergebnis hatte sich Shorty Linde in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können und strahlte nach dem Spiel über das ganze Gesicht. “Das Potential ist klasse. Die Mannschaft ist so jung, immer steigerungsfähig und hat 52 Minuten dagegen gehalten.” Zudem lobte Linde die “grandiose Kulisse”. “Unser Ziel war es ein tolles Handballspiel zu zeigen, geschlossen aufzutreten und geduldig zu spielen.” Dieser Plan wurde von der Mannschaft perfekt umgesetzt, auch Co-Trainer Peer Linde zeigte sich nach dem Spiel absolut zufrieden. “Wir haben uns heute zerrissen und versucht Werbung für den Frauen-Handball zu machen. Das haben wir geschafft gegen Spielerinnen, die alle stärker sind als meine. Vielen Dank für dieses Spiel.”
Auch Herbert Müller, Trainer vom Thüringer HC, sprach ein riesen Lob an die Nordfrauen aus. “Sie haben ein riesen Spiel gemacht und gefightet ohne Ende. Kompliment auch ans Publikum.”

Ebenfalls im Final 4 steht Borussia Dortmund, die sich mit 29:27 gegen die SG BBM Bietigheim durchsetzen konnten.

Hier gibt es das Spiel in unserem Live-Ticker noch einmal zum nachlesen.






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