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Die SG Flensburg-Handewitt hat ihren Platz an der Bundesliga-Sonne erneut verteidigt. Das Team von Maik Machulla gewann nach dem 35:29 Arbeitssieg gegen die Eulen Ludwigshafen, nur drei Tage später auch die Partie bei der MT Melsungen. Mit 32:30 (18:15) heimste der dreifache deutsche Meister in Hessen zwei wichtige Zähler im Titelkampf ein und geht mit 46:4 Punkten als Spitzenreiter in die Länderspielpause.
Melsungen – Die Begegnung bei den seit Jahren immer wieder topverstärkten Melsungern, die dadurch vor Saisonbeginn zu den Titelanwärtern gezählt wurden, war erwartungsgemäß schwer. Denn das Team von Trainer Gudmundur Gudmundsson erwischte den besseren Start. Die Deckung der Flensburger stand zunächst nicht kompakt genug und auch Torhüter Benjamin Buric musste die Bälle passieren lassen. So lag die SG ab dem 0:2 in der dritten Minute ständig mit einem oder zwei Treffern hinten. Erst nach dem 6:8 (11.), fand sich der Defensivverbund und auch Buric steigerte sich zwischen den Pfosten. Angetrieben von Jim Gottfridsson und Göran Sjögard, kam die SG nun ins Tempospiel. Binnen sieben Minuten setzte das Machulla-Team zu einem 6:2 Lauf an und hatte beim 12:10 selbst einen Zwei-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Bis eine Minute vor der Pause sollte es sogar noch besser kommen. Johannes Golla vom Kreis und Hampus Wanne per Tempogegenstoß, sorgten für einen komfortablen 18:13 Vorsprung. Doch zwei Konzentrationsfehler kosteten ein besseres Ergebnis und mit einer 18:15 Führung der SG wurden die Seiten gewechselt.
Konzentriert aus der Pause
Aus der Pause kamen die Gäste dann zunächst konzentriert und hatten vier Minuten nach Wiederanpfiff mit dem 21:16 den Fünf-Tore-Vorsprung zurückerobert. Doch die MT Melsungen kämpfte sich zurück und verkürzte in der 39. Minute auf zwei Tore. Beim 22:20 zugunsten der SG, warfen die Gastgeber aber einen Angriff förmlich weg. Der Tabellenführer bestrafte dies sofort und Alex Petersson, sowie Simon Hald, erhöhten kurz darauf zum 24:20. Doch da die eigene Deckung wieder etwas wackelte und der eigene Angriff sich auch einige Fehlwürfe und Fehlpässe leistete, blieb es zunächst weiter eng. Zwölf Minuten vor dem Ende verkürzte der wurfgewaltige Melsunger Nationalspieler Julius Kühn und die SG lag nur noch mit 25:24 in Front. Dann überraschte Trainer Maik Machulla mit der Maßnahme, Spielmacher Jim Gottfridsson eine Verschnaufpause zu geben. Für ihn rückte Mads Mensah Larsen auf die Mittelposition im Rückraum, auf der halblinken Position kam Sjögard zurück aufs Feld. Der Norweger war dort zunächst von Mensah abgelöst worden, um selbst Kraft zu tanken.
“Gute Leistung von allen”
Und dieser Machulla-Schachzug wirkte. Mensah leitete den Angriff und suchte gemeinsam mit Sjögard immer wieder Lücken in der Melsunger Deckung. Mit druckvollem Spiel und vor allem Geduld, wurden diese auch gefunden. Wanne, Magnus Röd und Sjögard erhöhten so mit einem 3:0 Lauf zum 28:24 Zwischenstand für die SG, als Mensah zwei Minuten vor dem Abpfiff zum 32:28 traf, war die Partie entschieden. Die beiden letzten Melsunger Tore durch den im zweiten Durchgang starken Nationalspieler Timo Kastening, waren dann nur noch Ergebniskosmetik und am Ende stand der verdiente 32:30 Auswärtssieg des Bundesligaprimus, der den Ex-Melsunger und SG-Kreisläufer Johannes Golla gegenüber Sky freute. „Es war heute eine gute Leistung von allen. Aber die haben wir gebraucht, um in Melsungen zu gewinnen. Wir haben in der ersten Halbzeit einige Bälle vergeben und Tempogegenstöße vergeben. Das tat weh. Aber wir haben es danach geschafft, selbst immer wieder Tore zu machen. Wir haben vorne ein klares Konzept gehabt und das gut durchgespielt“, so Golla.
“Vorne immer mit Druck gespielt”
Hampus Wanne war ebenfalls zufrieden. „Wir haben es geschafft, 32 Tore zu machen und vorne immer mit Druck gespielt. Gegen eine so gute Mannschaft wie Melsungen haben wir es gut gemacht und konnten auch immer auf ihr Spiel reagieren“, lobte der Linksaußen die Offensive und variable Vorstellung der SG gegenüber dem Pay-TV Sender.
„Ein Auswärtssieg in Melsungen ist natürlich überragend. Sie sind, was das Personal betrifft, eine unglaublich starke Mannschaft. Praktisch die halbe deutsche Nationalmannschaft. Wie wird das gelöst haben und Ende April so ein Tempo und so eine Leistung mit Lust und Spielfreude auf die Platte bringen, dass macht mich sehr stolz. In der ersten Halbzeit war es nicht gut genug, was die Abwehr betrifft. Da müssen wir dem Torhüter mehr helfen. Wenn es in der zweiten Halbzeit drauf ankam, hatten wir immer eine Idee. Da hat Mads Mensah Larsen sehr viel Energie reingebracht und gute Entscheidungen getroffen. Gemeinsam mit Göran Sögard hat er im Rückraum gut agiert. Beide haben gute Lösungen gefunden und das sehr gut zusammen gespielt. Zudem hat sich Buric im Tor gesteigert. Ich bin sehr stolz, denn es war ein ganz schweres Auswärtsspiel und wir haben als Mannschaft bestanden“, analysierte SG-Trainer Maik Machulla die Partie und verteilte dabei sehr viel Lob für die Gesamtleistung beim Ex-Titelanwärter.
Nach der Länderspielpause, steht aber schon die nächste schwere Bewährungsprobe auf dem Spielplan. Nur zwei Tage nach der Rückkehr der Nationalspieler aus allen Ländern, geht es am Mittwoch, 5. Mai (18.30 Uhr), ist die SG Flensburg-Handewitt beim starken Team Frisch Auf Göppingen zu Gast, die acht ihrer zehn letzten Partien gewann. (jös)