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Patrick Schneck ist fest mit dem FC Wiesharde verwurzelt. Als Kapitän führt er seine Mannschaft seit vielen Jahren aufs Feld, zuletzt mussten sie den schweren Gang von der Verbandsliga in die Kreisliga NW antreten. Wie sie hier zurecht kommen und welche Chancen er für einen direkten Wiederaufstieg sieht, erzählt er im “nospa Spieltags Talk”. Ebenso spricht Patrick über die Platzsituation in Handewitt, Charakterschwäche von Spielern und über den plötzlichen Abgang ihres Co-Trainers.
Mit 3:0 konntet ihr am Wochenende einen ungefährdeten Sieg gegen den Husumer SV II einfahren. Zufrieden mit dem Spiel?
Insgesamt können wir auf jeden Fall zufrieden sein. Am Anfang hatten wir kleinere Schwierigkeiten in das Spiel zu kommen. Aber letztendlich waren wir relativ souverän, sodass der Sieg am Ende auch verdient war.
Am Samstag geht es zum TSV Hattstedt, die sich auf Platz 2 der Tabelle hochgearbeitet haben. Euch trennt nur ein Punkt, wie geht ihr in dieses Spiel?
Natürlich gehen wir mit dem Ziel in das Spiel 3 Punkte zu holen. Wir haben diese Saison aber auch bereits gemerkt, dass es ziemlich schnell nach hinten losgehen kann, wenn man in der Kreisliga nicht mit der richtigen Einstellung auftritt. Hattstedt scheint jetzt auch in der Saison angekommen zu sein, nachdem auch sie zwischendurch überraschend Punkte liegen gelassen haben.
In der Tabelle geht es super eng zu. Keine Mannschaft konnte sich bisher richtig absetzen. Wie siehst du eure Chancen für den direkten Wiederaufstieg und welche Mannschaften schätzt du am gefährlichsten ein?
Ja, das ist tatsächlich etwas überraschend, dass so viele Mannschaften so eng zusammenliegen. Das hätte ich vor der Saison auch nicht erwartet. Aber das macht die Liga zumindest etwas spannender und attraktiver, als es die Spielklasse vielleicht vermuten lässt. Zu den Favoriten zählen für mich SC Weiche Flensburg, Oldenswort-Witzwort, Rantrum und auch wir selber. Die Chance auf einen direkten Wiederaufstieg besteht definitiv für uns, allerdings brauchen wir dafür jeden Spieltag die richtige Einstellung, auch gegen vermeintlich schwache Mannschaften. Dennoch lassen wir das alles ganz entspannt auf uns zukommen. Wichtig ist uns diese Saison erst einmal, den Spaß nach drei teils doch sehr aufreibenden Jahren in der Verbandsliga zurückzugewinnen, was bis jetzt auf jeden Fall gelingt.
Impressionen
Dein Bruder Dennis im Tor hat auch mehr Einsätze, als er sich ursprünglich vorgenommen hatte…
Ja eigentlich wollte er kürzer treten und als Torwarttrainer im Verein helfen und sich nebenbei im Feld ein wenig die Beine vertreten. Allerdings hat es dann mit einer Neuverpflichtung auf der Torhüterposition nicht klappen wollen. Jetzt ist er erst einmal wieder mit dabei und ganz so schlecht hat er es die letzten Jahre auch nicht gemacht. Von daher ist er für uns auch diese Saison ein sehr zuverlässiger und sicherer Rückhalt, der mit seiner Erfahrung extrem hilft.
Nach dem Abstieg in die Kreisliga hatten euch auch einige Spieler verlassen. Sollte der Wiederaufstieg im nächsten Sommer direkt wieder klappen, würde sich diese Mannschaft behaupten können?
Dass uns Spieler verlassen haben ist natürlich schade, da sie uns technisch definitiv weitergeholfen haben. Wenn man es aber nicht schafft sich vor der Mannschaft zu verabschieden und man während der Sommerpause hört, dass Person X oder Y sich abgemeldet hat, dann zeugt das für mich von einem ziemlich schwachen Charakter, den wir meiner Meinung nach nicht in unserer Mannschaft brauchen. Sollten wir direkt wieder aufsteigen, dann wäre es sicherlich nötig, sich um Neuverpflichtungen zu bemühen, da wir hierfür einen zu kleinen Kader haben, der in der Kreisliga noch ausreicht, aber in der Verbandsliga denke ich dann einfach zu dünn besetzt ist.
“Ich hatte eigentlich ein ganz gutes Gefühl bei der Kombi”
Wie groß ist der Unterschied zwischen Verbandsliga und Kreisliga? Brauchte es eine Eingewöhnungsphase?
Der Unterschied zwischen Verbands- und Kreisliga ist schon ziemlich groß, auch wenn sich die Ligen vom Niveau nach der Reform vor zwei Jahren eher angenähert haben. In der Verbandsliga werden Fehler deutlich gnadenloser bestraft und der körperliche Einsatz ist auch weiterhin deutlich intensiver als in der Kreisliga. Eingewöhnungszeit brauchte es für uns aber glaube ich nicht, wieder in der Kreisliga anzugreifen.
Viel Kummer bereiten euch auch die Sportanlagen in Handewitt und Jarplund. Inzwischen wird ein neuer Rasenplatz gebaut. Wie siehst du die aktuelle Platzsituation?
Diese Saison ist unser Hauptplatz in Handewitt wenigstens noch in einem ganz guten Zustand, was wir wohl aber eher dem Wetter in der Sommerpause zu verdanken haben als unserer Gemeinde. Denn von der Seite wird nicht viel getan aktuell. Schon heftig, wenn man bedenkt, dass wir auf einer Fläche spielen, die offiziell als Schulhof genutzt wird. Eine Walze hat der Platz schon länger nicht gesehen und Versuche, die Platzpflege in die eigene Hand zu nehmen, wurden auch abgelehnt. Vielleicht ändert sich das ja mit der Fertigstellung des neuen Platzes. Wenn ich aber sehe, an welchen Stellen dort gespart wird, obwohl die nötigen Gelder ursprünglich bewilligt wurden, dann kann man sich nur an den Kopf fassen und fragen, wer da eigentlich die Verantwortung trägt. Man darf also gespannt sein wie es weitergeht.
In den letzten Monaten kam der FC Wiesharde einfach nicht zur Ruhe. Jetzt wurde vermeldet, dass euer Co-Trainer Henrik Johnsen den Verein verlassen hat und nun Nord Harrislee in der Verbandsliga unterstützt. Vorgesehen war das Duo Hollenkampf/Johnsen als Dauerlösung, lange gehalten hat es nicht. Kam dieser Schritt für euch überraschend und wie war eure Reaktion darauf?
Letztendlich gibt es da gar nicht so viel zu sagen, denn die Begründung dauerte ca. eine Minute und kam wie aus heiterem Himmel vorm Training. Sehr schade, denn ich hatte eigentlich ein ganz gutes Gefühl bei der Kombination. Der Abgang war jedenfalls ziemlich charakterschwach, wenn man bedenkt, dass dieser Zug von einem Trainer kommt und man es von seinen Spielern auch nicht sehen will, mitten in einer Saison das Schiff zu verlassen. Umso merkwürdiger noch so früh in der Saison und nachdem gemeinsam die Ziele besprochen wurden und man sich einig war. Aber Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten.