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Für den 1,95 Meter großen Torwart vom TSV Nord Harrislee wird es nicht langweilig. In der letzten Saison schon fast abgestiegen, konnte noch der Klassenerhalt gefeiert werden und dann startete seine Mannschaft wie ausgewechselt in die neue Saison und spielte ganz oben mit. Im Winter verließen dann Leistungsträger Sönke Meyer und später auch noch Chef-Trainer Jörg Rapp die Mannschaft. Was Lasse Sievers zu den Abgängen zu sagen hat, wie er den Konkurrenzkampf im Tor sieht und was er von den nächsten Spielen gegen BW Löwenstedt und Nordau erwartet, verrät er uns im “nospa Spieltags Talk”.
Auf Grund der Witterung hat sich euer Pflichtspielauftakt gegen Grün-Weiß Tolk verzögert. Wie habt ihr die zusätzliche Zeit der Vorbereitung genutzt?
Wir haben die Zeit genutzt um in aller Ruhe unser Training fortzuführen und den Fokus voll und ganz auf den Rückrundenstart zu legen.
Nun soll es am Samstag gegen den SV Blau-Weiß Löwenstedt gehen, die zwar im Moment in der Tabelle vor euch stehen, aber auch schon drei Spiele mehr ausgetragen haben. Was erwartest du von diesem Spiel?
Klar ist, dass sowohl wir als auch die Löwenstedter heiß auf die Rückrunde sind. Ich erwarte ein umkämpftes Spiel, dass am Ende derjenige gewinnt, der es mehr will.
Allerdings haben wir auch noch was aus dem Hinspiel gut zu machen – da haben wir überhaupt nicht überzeugt.
Im Winter überraschte uns alle die Schlagzeile, dass Trainer Jörg Rapp mit sofortiger Wirkung ins Ligamanagement wechseln wird. Kam diese Entscheidung für euch auch so überraschend wie für uns und wie hast du diese aufgenommen?
Ja schon – als er uns in der Kabine mitteilte, dass er ab sofort kein Trainer mehr sei, mussten ich und auch viele andere erstmal schlucken.
Als er dann nachschob, dass er als Ligamanager erhalten bleibt, war ich auf jeden Fall ein Stück weit erleichtert, da ich Jörg jetzt auch schon sehr lange kenne und als Identifikationsfigur für den TSV Nord Harrislee sehe.
Ich denke, dass Jörg seine neue Aufgabe sehr gut machen wird.
Impressionen
Jetzt bilden Patrick Schulte-Heuthaus und Henrik Johnsen ein Trainerduo. In einer Umfrage bei uns glaubten 64%, dass es ohne Rapp schwieriger für euch wird. Wie siehst du das? Wie ist dein Eindruck vom Trainer-Duo?
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir ein sehr gutes Trainerduo für die Rückrunde haben. Sowohl Paddy als auch Johnny sind richtig motiviert und hungrig und haben – genau wie Jörg – einen guten Draht zur Mannschaft.
Auch Sönke Meyer hat euch im Winter verlassen. Das war auch frühzeitig bekannt, dass er, sobald er sich wieder fit genug fühlt, höherklassig spielen möchte. Was konntet ihr von Sönke mitnehmen und macht sich sein Fehlen schon bemerkbar?
Vorab möchte ich Sönke auch auf diesem Wege nochmal viel Glück, Erfolg und vor allem Spaß und Gesundheit bei seiner neuen Aufgabe wünschen.
Mitnehmen kann man von ihm auf jeden Fall seine Einstellung, er ist als Kapitän immer vorangegangen und hat uns auf dem Platz motiviert.
Natürlich ist ein Spieler mit dieser Qualität sehr schwer zu ersetzen, das macht sich auch in unserem Spiel bemerkbar. Trotzdem denke ich, dass wir in der Liga mit unserem Kader mithalten können.
“Das mit der Lederallergie war schon frech”
Ende August war Christoph Ruback von der SG Nordau bei uns im “nospa Spieltags Talk” und hat in aller ausführlichkeit über dich gesprochen. Das war zu einer Zeit, als ihr alle in der Liga mit einer tollen Siegesserie überrascht hattet. Für alle, die seine Aussagen nicht mehr im Kopf haben, er sagte mit einem Lachen und nicht ganz ernst gemeint: “In der Freizeit auf dem Bolzplatz oder in Spielen in der Jugend hat er mir jedenfalls schon oft seine Lederallergie bewiesen, da lass ich die Frage mal im Raum stehen, ob die gute Defensive an Lasse oder an der Verteidigung vor ihm liegt.” Möchtest du ihm dazu etwas antworten?
Das mit der Lederallergie war schon frech.
Dennoch möchte ich hier keine großen Töne in seine Richtung spucken. Ich denke Christoph weiß, was ich von ihm halte und was ich denke, wozu er auf dem Platz fähig ist.
Dass er mir dann im Hinspiel am Holmberg 2 Tore einschenken durfte, hat mir die folgenden Tage natürlich nicht unbedingt leichter gemacht, da durfte ich mir ganz schön was anhören.
In zwei Wochen kommt es dann tatsächlich zum Spiel gegen die SG Nordau. Damals hatte es Christoph genervt, dass du zu ihm sagen konntest, dass du sie in der Tabelle nicht finden kannst. Jetzt seid ihr von den Punkten her recht nah beisammen in der Tabelle. Hast du eine besondere Vorfreude auf dieses Spiel?
Auf jeden Fall. Ich kenne viele Spieler von der SG Nordau noch aus der Schulzeit und aus dem Privatleben. Da ist dann schon immer eine ganz besondere Spannung drin, da möchte man auf gar keinen Fall verlieren. Hoffentlich können wir sie jetzt auch auf Ihrer Wiese ärgern, so wie sie es bei uns in der Hinrunde gemacht haben.
Du hütest beim TSV Nord nicht alleine das Tor. Wie ist dein Verhältnis zu Max-Julian Mross?
Zu Max habe ich ein sehr gutes Verhältnis. Er hat bei Flensburg 08 eine gute fußballerische Ausbildung genossen und technisch kann ich mir hier und dort immer mal ein bisschen was abschauen. Insgesamt denke ich, dass wir voneinander sehr profitieren, da wir uns gegenseitig pushen. Natürlich wissen wir auch, dass der jeweils andere genau so Bock hat zu spielen, wie man selbst.
Trotzdem drücke ich ihm die Daumen, wenn er auf dem Platz steht.
In der Jugend hattest du zuletzt beim TSB Flensburg gespielt. Warum fiel deine Entscheidung damals auf den TSV Nord Harrislee?
Dazu muss gesagt sein, dass ich beim TSV Nord Harrislee angefangen habe, Fußball zu spielen und ich mit meinen damaligen Mannschaftskameraden zum TSB Flensburg gewechselt bin, da in Harrislee keine B-Jugend zustande kam.
Leider hatte der TSB damals am Schützenhof noch nicht den schönen Kunstrasen, sondern nur den Roten Teppich, auf dem man nicht so gern Grätschen und Hechten mochte.
Nichtsdestotrotz hatte ich beim TSB ein paar sehr schöne Jahre.
Zurück nach Harrislee hat mich dann die schöne Anlage, welche in kürze auch noch durch einen Kunstrasen bereichert wird, das heimische Gefühl, die Mannschaft und die herausragende Betreuung geführt.