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Im “nospa Spieltags Talk” spricht Janos Holtze vom TSB Flensburg II über den guten Saisonstart mit seiner Mannschaft, Erwartungsdruck und über Eigenschaften, die er sich von seinem großen Bruder Nicholas abschauen kann.
In der Jugend wurde Janos Holtze bei Flensburg 08 ausgebildet. Nach einem Jahr im Ausland wechselte der heute 21-jährige zum TSB Flensburg und ist dort ein unverzichtbarer Führungsspieler in der Verbandsliga-Mannschaft.
Am Freitag konntet ihr das Aufsteiger-Duell gegen den TSV Hattstedt gewinnen. Wie war das Spiel für dich? Leichter als erwartet?
Das Spiel gegen Hattstedt war für uns als Mannschaft sehr besonders, da sie letztes Jahr in der Kreisliga beim Kampf um den Aufstieg unser engster Konkurrent waren. Dass wir Hattstedt an diesem Tag mit 5:2 schlagen, hätte ich selbst nicht erwartet, da sie über Spieler verfügen, die individuell sehr stark sind und in solchen Spielen oft den Unterschied machen. An diesem Tag haben wir aber mehr Siegeswille gezeigt und konnten somit souverän die drei Punkte einfahren.
Sonntag geht es dann zum nächsten Aufsteiger, der bereits zwei Spiele gewinnen konnte. Was erwartest du für ein Spiel beim Barkelsbyer SV?
In unserem zweiten Auswärtsspiel erwartet uns ein Gegner, der letztes Jahr die Kreisliga dominiert hat und verdient aufgestiegen ist. Somit sollten wir Barkelsby wie jeden anderen Gegner in dieser Liga auch sehr ernst nehmen. Ich denke, es wird ein intensives Spiel mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. Natürlich hoffe ich, dass wir 3 Punkte mitnehmen und uns somit weiter oben in der Tabelle festsetzen können. Einfach wird es aber nicht.
“Dass andere Mannschaften uns oben sehen, schmeichelt uns natürlich”
Letzte Saison hätte nicht schöner verlaufen können: Meisterschaft und Pokalsieg. Was waren deine liebsten Erinnerungen an die Spielzeit 21/22?
Zu dieser Saison gibt es einige tolle Erinnerungen. Hervorheben kann ich auf jeden Fall das Rückspiel in Hattstedt, bei dem wir 1:3 gewinnen konnten. Der Teamgeist und Siegeswille waren an dem Tag einfach unglaublich. Der Sieg hat sich an diesem Tag angefühlt, als wären wir schon Meister geworden, was wir dann ein paar Spieltage später auch wurden. Über die Saison hinweg ist mir persönlich aber der Zusammenhalt in der Mannschaft in Erinnerung geblieben.
Viele Beobachter sahen euch schon vor dem ersten Spiel als einer der “Geheim”-Favoriten in der Verbandsliga. Hattet ihr Angst den Erwartungsdruck nicht gerecht werden zu können?
Wir haben von Anfang an als Mannschaft gesagt, dass wir das Ziel haben, in der Liga anzukommen und mindestens die Klasse zu halten. Dass andere Mannschaften uns oben sehen, schmeichelt uns natürlich, aber Druck verspüren wir bei unseren Zielen nicht. Wir nehmen alles was darüber hinaus geht gerne mit und freuen uns, dass wir so einen guten Start erwischt haben.
Jetzt steht ihr mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz zwei. Hättest du das vor der Saison erwartet, dass es so gut läuft? Wurde euer Saisonziel schon nach oben korrigiert?
Platz zwei ist natürlich super für einen Aufsteiger, dennoch wurden gerade mal erst vier Spiele in dieser noch jungen Saison gespielt. Ich habe vor der Saison nicht damit gerechnet, dass wir so einen guten Start erwischen. Dennoch war mir bewusst, dass wir im mittleren bis oberen Mittelfeld mitspielen werden. Mit dem zweiten Platz fühlt man sich nun bestätigt, aber unser primäres Saisonziel bleibt weiterhin der Klassenerhalt.
Am 10. September kommt es bereits zum Topspiel gegen Tabellenführer SG Eckernförde/Fleckeby. Wie heiß bist du auf dieses Spiel? Und auf welche Spiele freust du dich am meisten?
Ich persönlich brenne für solche Topspiele. In solchen Spielen blüht man als Spieler und Mannschaft besonders auf, weil es um wichtige Punkte geht. Am meisten freue ich mich auf unsere Derbys in Flensburg und der Umgebung. Dort kommen gerne Freunde und Familie vorbei, wodurch man selbst noch motivierter ins Spiel hineingeht. Interessant finde ich auch die für noch uns unbekannten Gegner Barkelsby SV und SG Eckernförde/Fleckeby.
“Als kleiner Bruder holt man auch mal den einen oder anderen Tipp ein”
Was macht für dich den größten Unterschied zwischen Kreis- und Verbandsliga aus? Man hat den Eindruck, dass ihr überhaupt keine Anpassungsschwierigkeiten hattet?
Ich persönlich finde, dass es einen großen Sprung zwischen Kreis- und Verbandsliga gibt. Das Spielerische und Taktische der einzelnen Mannschaften rückt in der Verbandsliga mehr in den Vordergrund. In dieser Liga geben sich viele Mannschaften bei einem Rückstand nicht auf und versuchen jeden Punkt mitzunehmen. Der Siegeswille ist hier deutlich spürbar. Dadurch, dass wir ein sehr eingespieltes und relativ junges Team sind, gelingen uns viele Sachen in den Spielen sehr schnell. Was uns manchmal noch fehlt ist die Erfahrung, um auch mal ein enges und ekliges Spiel zu gewinnen.
Dein Bruder spielt in der TSB-Ligamannschaft. Tauscht ihr euch oft aus? Gibt es Tipps vom großen Bruder?
Mein Bruder und ich reden gerne über Fußball und tauschen uns auch oft aus. Da er viele Spiele in der Oberliga absolviert hat, holt man sich als kleiner Bruder auch mal den einen oder anderen Tipp ein. Ich schaue mir auch gerne seine Spiele an, um mir etwas von seiner cleveren Spielweise abzugucken. (Schnelligkeit gehört aber leider nicht dazu.)
Wie bewertest du generell den Kontakt zwischen Liga und zweiter Mannschaft?
Der Kontakt zwischen der Liga und zweiter Mannschaft ist gut. In der Vorbereitung gibt es eigentlich immer mindestens ein Testspiel unter beiden Mannschaften, was für beide zum Vorteil ist, um neue Spielzüge und Taktiken auszuprobieren. Hat eine Mannschaft während der Saison mal nicht genügend Spieler für ein Spiel, unterstützt man sich gegenseitig. Das Klima untereinander ist auf jeden Fall sehr locker und die Leistung der jeweils anderen Mannschaft wird wertgeschätzt.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass du eines Tages zusammen mit deinem Bruder in einer Mannschaft spielst? Ist das etwas, über das ihr manchmal redet?
Eine Wahrscheinlichkeit ist auf jeden Fall da, aber eher gering, da mein Fokus auf der zweiten Mannschaft liegt. Was wir in den letzten Jahren mit der zweiten Mannschaft aufgebaut haben, hat uns in der Truppe sowohl auf als auch neben dem Feld zusammengeschweißt. Die Mitspieler und das Trainerteam will ich nicht missen wollen. Allerdings haben mein Bruder und ich letzte Saison ein Spiel zusammenspielen dürfen, was mir sehr viel Spaß gemacht hat.