nospa Spieltags Talk

Jan Pioch: Der Druck steigt sobald man auf Platz 1 steht

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Im “nospa Spieltags Talk” spricht Jan Pioch vom TuS Rotenhof über die große Chance in die Oberliga aufzusteigen, die Stärken des Teams und das letzte Spiel des Jahres in Flensburg.


Ihr konntet euer letztes Heimspiel mit 4:0 gegen Slesvig IF gewinnen. Wie bewertest du das Spiel?

Die erste Halbzeit war relativ ausgeglichen und Slesvig hatte ebenfalls sehr gute Chancen, welche sie zu unseren Gunsten nicht nutzen konnten. In der zweiten Hälfte hatten wir das Spiel im Griff. Das „schnelle“ 2:0 in der 46. Minute brachte die nötige Ruhe und Routine in unser Spiel, sodass vor Allem in der Defensive so gut wie nichts mehr angebrannt ist und Slesvig in der zweiten Hälfte nicht eine richtige Torchance erspielen konnte.

Am Samstag geht es vor der Winterpause noch einmal nach Flensburg zu IF Stjernen. Was erwartest du da für ein Spiel?

Ich erwarte eine spielstarke Flensburger Mannschaft. Die letztjährigen direkten Duelle waren immer sehr knapp und spannend (Meist mit dem besseren Ende für uns). Das zeigt aber, dass wir auch am Samstag wieder 100% geben müssen, da die Flensburger mit ihrem 4:1 Sieg am letzten Wochenende gegen Rantrum ein Ausrufezeichen in Richtung des letzten Spiels diesen Jahres gesetzt haben und Selbstvertrauen getankt haben.
Ich freue mich auf das Spiel und hoffe, dass es stattfinden wird, da die Temperaturen für Samstag nur knapp über dem Gefrierpunkt liegen und somit der Kunstrasenplatz eventuell nicht bespielbar ist. Davon gehe ich aber jetzt nicht aus und wir werden zusammen mit unseren Fans mit dem Bus nach Flensburg fahren und auf der Rückfahrt hoffentlich die nächsten 3 wichtigen Punkte feiern.

Jan Pioch vom TuS Rotenhof. Foto: TNS Sports

“Dass wir der Top-Favorit der Liga sind, haben wir uns hart erarbeitet”

Es könnte euer letzter Besuch an der Brahmsstraße sein. Ihr habt elf Punkte Vorsprung auf die ersten Verfolger und seid der Top-Favorit auf den Aufstieg in die Oberliga. Steigt dadurch der Druck auf euch?

Der vorherige Spieltag hätte für uns nicht besser laufen können, da die direkten Verfolger beide verloren haben und sich unser Punktevorsprung somit weiter erhöht hat. Dass wir mittlerweile der Top-Favorit der Liga sind, haben wir uns jedoch hart erarbeitet und auch unsere Neuzugänge im Sommer haben alle dazu beigetragen, dass wir der Meisterschaftskandidat Nr. 1 sind. Dennoch dürfen wir uns jetzt nicht darauf ausruhen und denken, dass wir mit diesem Vorsprung irgendwie bis zum Ende der Saison auskommen und denken, dass man ja auch mal „patzen“ darf. Wir müssen weiter an uns arbeiten und haben auch noch genügend „kleinere Schwächen“, die wir beheben müssen.
Der Druck steigt selbstverständlich sobald man auf Platz 1 steht. Jeder Gegner gibt automatisch nochmal 20-30% mehr, um uns die erste Niederlage aufzudrücken. Diesen Druck müssen wir standhalten können. Dass wir uns aufgrund der derzeitigen sehr guten Ausgangsposition selber zu viel Druck machen, sehe ich nicht so.

Ihr liebäugelt schon länger mit der Oberliga. Hat der Verein den Weg für seine „goldene Generation“ schon freigemacht?

Einige haben vielleicht damit gerechnet, dass der knapp verpasste Aufstieg der letzten Saison (Aufgrund des direkten Vergleichs gegen VfR Neumünster in der Aufstiegsrunde) uns ein Stück zurückwirft. Dies war jedoch nicht der Fall. Ganz im Gegenteil hat uns das noch mehr gepusht, um in dieser Saison noch mehr zu geben.
Wir hatten schon interne Mannschaftsgespräche in denen wir unser Ziel klar definiert haben. Wenn wir es sportlich schaffen, dann wollen wir diese Saison in die Oberliga aufsteigen. Die offiziellen Gespräche, die mit den Verantwortlichen des Vereins geführt werden müssen, werden erst dann stattfinden, wenn es soweit ist. Der Verein wird uns da sicherlich keinen Strich durch die Rechnung machen, da das Vereinsklima sehr gut ist und wir die erste Herrenmannschaft der Vereinsgeschichte sein könnten, die in Schleswig-Holsteins höchster Spielklasse spielen könnte.

“Haben uns Jahr für Jahr stetig gesteigert”

Seit Jahren schreibt ihr eine reine Erfolgsgeschichte. Was macht euch deiner Meinung nach so stark?

Jan Pioch. Foto: TNS Sports

Die Chemie zwischen Spielern, Trainern, Betreuern, Ligaobmännern, und alle die uns neben dem Platz supporten und alles für den Verein machen stimmt einfach zu 100%.
Bestes Beispiel: Die neu erbaute Tribüne, die überwiegend von Urgesteinen des Vereins geplant und auch mit erbaut worden sind.
Außerdem haben wir im Schnitt mindestens 150-200 Zuschauer bei Heimspielen und viele davon sind treue Fans, die uns schon seit einigen Jahren (manche sogar schon seit Jahrzehnten unterstützen). Nach den Spielen wird dann meist noch mit den Fans zusammen mit ein paar Kaltgetränken über das Spiel philosophiert.
Sportlich gesehen haben wir uns von Jahr zu Jahr stetig gesteigert und haben immer aus den Fehlern der vorherigen Saisons gelernt. Die sehr zu schätzende Arbeit unserer Ligaobmänner Thorben Schäpe und Tim Lautenbach hat ebenfalls seinen Teil dazu beigetragen, dass wir Spieler uns immer voll und ganz auf den Fußball konzentrieren konnten und alles drum herum immer von den Trainern und Obmännern geregelt wurde. Der Kern der Mannschaft (Spieler, Trainer, Obmänner) ist nun mittlerweile schon 6-7 Saisons zusammen im Herrenbereich tätig. Jeder einzelne ist mit der Zeit an seinen Aufgaben gewachsen und wir sind dennoch eine junge Truppe, die weiterhin viel Bock auf Fußball hat.

Wie zufrieden bist du mit der bisherigen Saison und deiner persönlichen Leistung der Hinserie? Gibt es ein Spiel mit dem du besonders zufrieden warst?

Die Saisonbilanz nach 16 Spielen kann sich sehen lassen. 13 Siege und 3 Unentschieden stehen auf dem Papier. Wir haben die zweitmeisten geschossenen Tore und was für mich als Abwehrspieler noch viel wichtiger ist, dass wir die wenigstens Gegentoren in der Liga kassiert haben (zusammen mit TSV Kropp). Das zeigt, dass wir uns in der Defensive deutlich im Vergleich zur Vorsaison steigern konnten.
Ich bin mit meinem persönlichen Saisonverlauf nicht komplett zufrieden, da ich während der Vorbereitung aufgrund einer Verletzung 3 Wochen ausfiel und mir dann am 5. Spieltag beim 5:0 Sieg gegen OTSV eine Knieverletzung zugezogen habe und somit für 5 Wochen ausfiel. In dieser Zeit spielten wir unter anderem gegen Rot-Schwarz Kiel, Altenholz und Klausdorf, welches alles absolute Spitzenspiele waren. Ich war sehr verärgert, dass ich in diesen Spielen meiner Mannschaft nicht zur Verfügung stand. Wir konnten jedoch alle Spiele für uns entscheiden und so ließ auch die Enttäuschung der Verletzung ein wenig nach, da letztendlich der Erfolg der Mannschaft im Vordergrund steht. Außerdem hat sich dadurch gezeigt, dass wir in dieser Saison Ausfälle von Stammspielern ohne Probleme und ohne Leistungseinbruch stemmen können.
Besonders zufrieden war ich mit dem letzten Spiel gegen Slesvig, da ich dort nicht nur beim Stand von 0:0 auf der Torlinie rettete, sondern auch während des gesamten Spiels meine Zweikampfstärke zeigen konnte und somit die ein oder andere Torchance des Gegners verhindern konnte.

Jan Pioch. Foto: TNS Sports
Jan Pioch. Foto: TNS Sports

Auch in der Halle ist immer mit euch zu rechnen. So können wir euch in diesem Winter sehen?

Wir haben in den Vorjahren ja bereits gezeigt, dass uns der Hallenfußball liegt und haben alles gewonnen, was wir gewinnen konnten. Leider war nach dem Sieg bei der Landesmeisterschaft Schluss, da es im Herrenbereich beim Futsal keine norddeutschen Meisterschaften gibt. Der Fokus in dieser Saison liegt voll auf dem Ligabetrieb. Das haben die Trainer bereits mit uns kommuniziert. Dennoch werden wir selbstverständlich an den Kreishallenmeisterschaften und eventuell an einem weiteren Hallenturnier teilnehmen.
Alle weiteren Infos dazu folgen auf Social Media.

 






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