Bo Hansen und Hennes Nissen

Flensburgs Beach-Volleyball-Sensation

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Beim Volleyball haben sich Bo und Hennes 2014 kennengelernt, wurden Freunde und ein unschlagbares Duo. Im Sommer erreichten sie erstmals in der Vereinsgeschichte der Flensburg Seahawks das Finale einer Deutschen Beachvolleyball Meisterschaft und holten sich sensationell als 15-jährige Silber bei der U18.

Einfach nur unglaublich“, strahlt Leonhard „Leo“ Holtmann, Abteilungsleiter der Volleyballsparte vom TSB Flensburg. Seine Schützlinge Bo Hansen und Hennes Nissen sicherten sich gerade die Deutsche Vizemeisterschaft bei der Beachvolleyball-Meisterschaft der U18 in Barby bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt. Für die Flensburg Seahawks der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Das Besondere dabei: Bo und Hennes waren zu diesem Zeitpunkt im August diesen Jahres beide noch 15 Jahre alt. „Dass wir nun zwei Deutsche Vizemeister in unseren Reihen haben, ist einfach nur unglaublich. Eine riesen Sensation“, freut sich Holtmann.
Im Januar 2014 kam Bo, der inzwischen seinen 16. Geburtstag feierte, durch einen Freund und seine Eltern zum Volleyball. „Ich bin zu einem Probetraining mitgegangen und es hatte mir gleich gefallen.“

Bo Hansen, Trainer Leo Holtmann und Hennes Nissen. Foto: TNS Sports

Im Sommes folgte ihm sein heutiger Teampartner Hennes. „Meine Mutter spielte bereits im Mix-Team und meinte, dass Leo ein guter Trainer sei und ich mal mitgehen sollte.“ Auch ihm machte das Training viel Spaß, so dass er dem Volleyball treu blieb. Bei den Seahawks lernten sich Bo und Hennes dann schließlich auch kennen. „Zunächst hatten wir andere Partner“, erzählt Hennes. „Dann haben wir aber festgestellt, dass Bo und ich ziemlich gut sind und wollten es mal zusammen ausprobieren.“ Bo ergänzt: „Das war vor zwei Jahren und klappte gleich sehr gut.“

Bo und Hennes: Ein starkes Duo mit viel Qualität

Seit dem bilden Bo und Hennes ein unschlagbares Duo. „Hennes macht viel Stimmung, er ist ein lustiger Mensch“, schätzt Bo seinen Partner sehr. „Zudem ist er eine sichere Bank, stark im Angriff und im Block. Wenn er den Ball hat, macht er ihn tot“, schmunzelt er.
Auch Hennes weiß die Qualitäten seines Spielpartners zu schätzen. „Bo ist sehr konstant, ein sehr guter Spieler“, lobt er und grinst dabei seinen Partner an. „Wir haben viel Spaß zusammen, können uns gut über andere amüsieren.“ Auch privat sind Bo und Hennes gute Freunde und verbringen außerhalb des Platzes viel Zeit miteinander.

Bo Hansen und Hennes Nissen von den Flensburg Seahawks. Foto: Flensburg Seahawks

Zusammen waren sie auch bei der Sichtungsmaßnahme des DVV (Deutscher Volleyball-Verband) der Jahrgänge 2004 bis 2006 im Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein, wo sie als das mit Abstand beste Team der Verbände Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Niedersachsen ausgezeichnet wurden.
Dementsprechend traurig waren beide, als im August die U17-Beachvolleyball-Meisterschaft 2020 coronabedingt abgesagt werden musste. 2019 holten sie sich hier noch den vierten Platz und hatten berechtigte Hoffnungen auf eine noch bessere Platzierung in diesem Jahr. „Dafür wollen wir nächstes Jahr wieder angreifen“, sagt Bo. „Das Treppchen bei der U18 und U19 ist auf jeden Fall drin.“

Trainingslager mit Klassenfahrt-Feeling

Bo Hansen und Hennes Nissen. Foto: Flensburg Seahawks

Auch auf die Fahrten freuen sich beide schon wieder. „Alleine im Hotel passieren witzige Dinge“, grinst Hennes in Richtung seines Spielpartners. „Das hat etwas von Klassenfahrt-Feeling“, fügt Bo schmunzelnd hinzu.
Am Strand freuen sie sich dann, wenn die anderen Spieler und die Mädchen aus dem Verband sie anfeuern. „Es ist auch immer schön die anderen spielen zu sehen.“
Bevor es allerdings zu einem Turnier oder einer Meisterschaft geht, wird kräftig trainiert. Trainingslager werden nach den Osterferien auch mal in Italien abgehalten, nach den Ferien wird das Pensum dann erhöht. Mit dem zusätzlichen Krafttraining in der Flensburg Akademie wird fast täglich trainiert. Auch in Schilksee finden mehrtägige Vorbereitungen auf Deutsche Meisterschaften statt, Trainingsgegner werden gestellt. „Oft spielen wir dann auch gegen Erwachsene. In Sønderborg haben wir mal gegen dänische Meister und Nationalspieler gewonnen“, erinnert sich Hennes.

Beachvolleyball-Saison als Highlight

Für beide ist die Beachsaison eindeutig das Highlight im Jahr. „Das Training ist viel anstrengender als in der Halle. Wir sind nur zu zweit und es ist nicht Positionsabhängig“, erklärt Bo. „Man muss viel mehr machen, das Training ist intensiver und man kommt öfters zum Zug. Ich habe auch das Gefühl beim Beachvolleyball besser zu sein“, stimmt Hennes ihm zu, der vor zwei Jahren den Sprung in den Nationalkader der Jahrgänge 2003/2004 schaffte. „Auch Bo haben sie im Auge“, ist er sich sicher.

Bo Hansen gegen Milan Kvrzic. Foto: Flensburg Seahawks

Aktuell konzentrieren sich beide allerdings auf die Hallensaison. Mit zwei Siegen startete die Spielgemeinschaft aus TSB Flensburg und dem SV Adelby in die neue Verbandsliga Saison der Männer über der ein großes Fragezeichen schwebt. „Es ist alles so ungewiss“, erzählt Bo. „Wir haben keine Ahnung wie die Saison laufen wird und ob sie zu Ende gespielt werden kann.“ Daher gibt es auch kein klares Saisonziel für die Seahawks. Als stärkste Konkurrenten schätzt das junge Duo aber die Mannschaften von Kiel und Lübeck ein. Zu den größten Erfolgen in der Halle zählen u.a. eine Landesmeisterschaft und eine Norddeutsche Meisterschaft. Bei den Deutschen Meisterschaften reichte es bisher nur für Platz 7.

Auch abseits vom Volleyball sportlich unterwegs

Hennes Nissen gegen Ben Simon Bonin. Foto: Flensburg Seahawks

Aber nicht nur beim Volleyball sind Bo Hansen und Hennes Nissen aktiv. Die beiden Schüler spielen auch beide Handball. Während Bo in der B-Jugend von der HFF Munkbrarup im Tor steht (SH-Liga), spielt Hennes im Rückraum der U17/U18 der SG Flensburg-Handewitt (Oberliga). „Es ist jetzt meine zweite Saison bei der SG. Davor habe ich in Schafflund gespielt“, erzählt der 1,95 Meter große Schüler, der damit fast nochmal zehn Zentimeter größer als sein Teampartner ist,
„Mein Fokus liegt klar beim Volleyball“, sagt Bo. „Das Training bekomme ich ganz gut geregelt, so dass auch noch Zeit für andere Hobbys bleibt.“
„Bei mir ist es etwas anders, da ich an einer G8-Schule bin und mehr Stunden habe“, erzählt Hennes. „Da ist es fast unmöglich alles zu schaffen.“
Aber irgendwie klappt es dann doch: Bo hat noch genügend Zeit um auch mal Surfen und Kiten zu gehen, zum Ski- und Snowboarden oder für eine Partie Tischtennis oder Basketball.
Wenn Hennes nicht gerade beim Volleyball oder Handball aktiv ist, fährt auch er gerne Ski, spielt Tennis und skatet. 2021 soll ihre gemeinsame Erfolgsgeschichte bei den Seahawks dann fortgesetzt werden.


Dieser Artikel erschien in unserer Printausgabe November/Dezember 2020





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