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Abpfiff – Die Kolumne von Tomas Malz
Die ewige Debatte um den perfekten Trainer
In der Welt des Fußballs prallen seit jeher unterschiedliche Philosophien aufeinander. Die Frage, was einen erfolgreichen Trainer ausmacht, entzweit Experten, Fans und Spieler gleichermaßen: Ist es der leidenschaftliche „Emotionstrainer“, der seine Mannschaft mitreißt, motiviert und auf emotionaler Ebene anspricht? Oder ist es der „Taktikfuchs“, der mit seiner analytischen Denkweise das Spiel wie ein Schachbrett betrachtet und in jeder Spielsituation den perfekten Zug kennt?
In einer Zeit, in der der Fußball immer professioneller und datengetriebener wird, könnte man meinen, die Antwort liege klar auf der Hand – doch so einfach ist es nicht.
Emotionstrainer wie Jürgen Klopp oder Diego Simeone sind Sinnbilder für Leidenschaft an der Seitenlinie. Ihre gestenreiche Art, ihre ungebremste Freude bei einem Sieg oder die Wut nach einer unglücklichen Niederlage – all das macht sie für die Fans greifbar und nahbar. Solche Trainer schaffen es, eine besondere Bindung zu ihren Spielern aufzubauen. Sie stehen für Teamgeist, Zusammenhalt und bedingungslosen Einsatz. Ihre Stärke liegt in der Motivation, im Gefühl für den richtigen Moment, im psychologischen Geschick, das aus durchschnittlichen Spielern manchmal überragende Leistungen herauskitzeln kann.
Jürgen Klopp hat es beispielsweise mit Borussia Dortmund und dem FC Liverpool geschafft, Mannschaften zu formen, die über sich hinauswuchsen. Mit seiner authentischen, emotionalen Art hat er nicht nur die Spieler überzeugt, sondern auch die Herzen der Fans im Sturm erobert. Ein solcher Trainer kann einem Team in schwierigen Phasen Halt geben, es emotional zusammenhalten und eine Siegermentalität entwickeln, die nicht allein auf dem Spielsystem basiert. Aber was passiert, wenn die Emotionen nicht mehr ausreichen? Wenn das Adrenalin im Dauerstress der Saison nachlässt?
Strategen und modernste Technologien
Hier kommen die Taktikfüchse ins Spiel. Pep Guardiola, Thomas Tuchel oder Julian Nagelsmann stehen exemplarisch für Trainer, die in erster Linie als Strategen agieren. Sie analysieren Gegner, entwickeln komplexe Spielpläne und nutzen modernste Technologien, um jedes Detail im Spiel ihrer Mannschaft zu optimieren. Bei ihnen geht es um Raumaufteilung, Pressingfallen, Passwinkel und die Frage, …
