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Seit Jahren gehört Nicholas Holtze zu Flensburgs gefährlichsten Angreifern. 2018 wechselte er vom SC Weiche Flensburg 08 an den Eckener Platz zum TSB Flensburg. Hier kämpft er in dieser Saison mit seiner Mannschaft mit um die Meisterschaft. Welche Chancen er für den TSB sieht, wie das Team den Weggang von Lasse Sohrweide verarbeitet hat und warum er damals den Verein gewechselt hat, verrät er uns im “nospa Spieltags Talk”.
In der Flens-Oberliga geht es aktuell super spannend an der Tabellenspitze zu. Vor einer Woche habt ihr den SC Weiche Flensburg 08 an der Spitze abgelöst, doch dann habt ihr gegen den Oldenburger SV am Samstag zu Hause nur ein Unentschieden geholt und die Führung wieder abgegeben. Drei Mal seid ihr in Rückstand geraten und drei Mal seid ihr zurückgekommen. Wie war das Spiel für dich?
In der Tat war dies einer unserer schwächeren Spiele in der bisherigen Saison. Leider haben wir erst spät den Schalter umgelegt und gezeigt, was wir wirklich können. Trotzdem kann man auch aus solchen Spielen etwas positives mitnehmen. Wir haben am Ende nochmal Mentalität gezeigt und mit aller Kraft den Ausgleich erzwungen. Diese Einstellung müssen wir nun in die nächsten schweren Spiele mitnehmen.
Am Sonntag geht es zum punktgleichen SV Todesfelde zum absoluten Topspiel. Was erwartest du von dieser Begegnung?
Das wird ein Fight vor einer hoffentlich tollen Kulisse. Beide Mannschaften befinden sich auf Augenhöhe. Todesfelde hat sich toll entwickelt in den letzten Jahren und ist zu einen der Topteams in der Oberliga gewachsen. Ich denke, dass dieses Spiel Kleinigkeiten entscheiden wird und wir daher zu 100% von Anfang an da sein müssen.
Auch das erste Derby mit dem SC Weiche Flensburg 08 steht in diesem Monat noch bevor. Es sind ja immer ganz besondere Spiele, für dich vermutlich aber noch umso mehr?
Keine Frage Derbys sind immer etwas besonderes und auch gegen seinen Ex-Verein zu spielen, motiviert einen natürlich zusätzlich. Dazu spielen noch ein paar Jungs aus meiner alten 08-Zeit dort und da will man natürlich nicht verlieren. Ich hoffe, dass ein paar Zuschauer vorbeikommen, denn aktuell sind es die beiden besten Mannschaften in der Oberliga, die einen attraktiven Offensiv-Fußball spielen.
Impressionen
Der TSB zählt quasi jedes Jahr mit zu den Favoriten auf die Meisterschaft. Wie siehst du in dieser Saison eure Chancen?
Klar setzt man sich persönliche Ziele und die Meisterschaft wäre natürlich der Jackpot. Aber es hängt auch von vielen Faktoren ab. Erstmal müssen alle Spieler fit sein. Das Pech hatten wir letztes Jahr und da hat man auch gesehen, was es ausmacht, wenn jede Woche eine neu formierte Mannschaft auf dem Platz steht. Des Weiteren ist die Saison echt lang und das Level bei jedem Spiel hochzuhalten ist extrem schwer. Man muss dann auch mal „dreckig“ gewinnen und das ist ein Punkt, den wir dieses Saison lernen müssen. Wenn beide Faktoren passen, denke ich schon, dass wir lange um die Meisterschaft mitspielen werden.
“Als Spieler will man sich natürlich mit den besten messen”
In dieser Saison habt ihr euch nach dem Abgang von Lasse Sohrweide verjüngt, der über viele Jahre der Kapitän beim TSB war und einer der absoluten Anführer der Mannschaft.
Der Abgang von Lasse ist natürlich nicht so einfach zu kompensieren. Er war sowohl auf als auch neben dem Platz ein richtiger Leader. Trotzdem denke ich, dass wir den Abgang extrem gut verkraftet haben. Wir sind in der Breite top aufgestellt und mehr Spieler übernehmen nun Verantwortung.
Mit Tarik Pannholzer hast du einen talentierten Nachwuchsstürmer an die Seite bekommen. Beide habt ihr schon jeweils 10 Treffer erzielt. Wie klappt das Zusammenspiel zwischen euch?
Wir harmonieren echt gut. Er bringt sehr viel Dynamik mit und ist stark im Eins gegen Eins. Darüber hinaus muss man ihn auch mal abseits des Platzes loben. Er hat sich blendend integriert und stellt das Wohl der Mannschaft immer in den Vordergrund. Dazu können sich viele einiges bei ihm abschauen, wie zum Beispiel das Pflegen des Körpers nach einer Belastung.
Du selbst bist 2018 zum TSB gekommen. Man hatte das Gefühl, dass du dich sofort eingelebt hattest?
Das war auch nicht schwer. Die Spieler kannte ich alle und das Trainerteam hat mir auch sofort das Vertrauen gegeben. Meine Verletzung hemmte den Start etwas, aber gegen Ende der Saison lief es dann so, wie ich es mir vorgestellt habe.
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Davor hast du seit der B-Jugend bei Flensburg 08 gespielt. Du bist auch nach der Fusion noch geblieben, hast dich dann aber für ein Angebot vom TSB entschieden. Du sagtest, dass du nicht voll und ganz hinter dem Konzept stehen würdest. Was meintest du genau damit?
Das Konzept ist für den Flensburger Fußball enorm wichtig und der Schritt mit der Fusion war auch richtig. Jedoch sehe ich mich nicht in einer zweiten Mannschaft. Ich wollte in einer Mannschaft spielen, wo die Leistung von der Vorwoche und der Trainingseindruck über die Mannschaftsaufstellung entscheidet. Das ist bei einem solchen Konzept nicht möglich.
Bei deinem Wechsel gab es viele Stimmen, jeder hatte seine eigene Theorie. Die einen sagten, du wärst enttäuscht, dass du keine Chance bei der Regionalliga-Mannschaft bekommen hast, die anderen sagten, du wolltest vom Zeitaufwand auch gar nicht dort spielen. Was stimmt denn nun eigentlich? Und sollte der TSB eines Tages den Sprung in die Regionalliga schaffen und es am Ende auch wagen, wärst du dann dabei?
Ich hatte durchaus die Möglichkeit gehabt, mich in der Regionalliga-Mannschaft zu beweisen und es gab auch viele gute Gespräche. Letztendlich habe ich mich aber wegen des Zeitaufwands gegen den Schritt entschieden.
Erstmal ist es noch ein sehr langer weg bis zur Regionalliga. Sollte es so kommen, müssten wir das intern besprechen und abwägen. Als Spieler will man sich natürlich mit den besten messen, aber der zeitliche und finanzielle Aufwand darf hier nicht außer Acht gelassen werden.