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Dieser Mann ist immer für eine Überraschung gut: Völlig auf sich allein gestellt holte sich Ben Heyer vom LK Weiche Flensburg trotz aller Widrigkeiten über die 110 Meter Hürden sensationell die DM-Norm.
Hamburg – Zweiter Wettkampftag in Hamburg. Die gemeinsame Landesmeisterschaften der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein der U20 waren nach der langen Wettkampfpause für Athleten ohne Bundeskaderstatus die erste Standortbestimmung.
Einsam und von allen Konkurrenten verlassen stand Ben Heyer ganz allein am Start. Die Enttäuschung war groß, denn die Vorzeichen, um sein Ziel, die DM-Norm über die 110 Meter Hürden zu schaffen, standen schlecht. “Wer schon einmal Hürden gesprintet ist, der weiß ganz genau, wie schwierig ein einsames Rennen ist”, weiß sein Trainer Jan Dreier, der sogar an einen Verzicht dachte. “Ein schnelles Rennen ist ohne Konkurrenz über diese Strecke so gut wie unmöglich.” Dazu kam zunächst auch noch Regen und Gegenwind. Doch Ben Heyer blieb entschlossen, wollte sein Ziel unbedingt erreichen. Seine Chancen standen unter keinem guten Stern, zudem musste er sich nach seinem letzten Rennen noch einmal deutlich steigern, um sowohl DM-Norm als auch Meisterschaftsstandard von 15,30 Sekunden zu erfüllen. Dann gab es für Heyer kein zurück mehr, der Startschuss fiel und er lief sein einsames Rennen mit Gegenwind. Sensationelle 15,27 Sekunden später kam er unter großem Applaus über die Ziellinie und holte sich entgegen allen Erwartungen sein DM-Ticket. Wieder einmal hatte er es allein gezeigt und bekam Glückwünsche aus ganz Leichtathletik-Deutschland.
Gold und Silber am ersten Wettkampftag
Bereits am Vortag glänzte Ben Heyer, holte sich im Weitsprung mit einer neuen Bestleistung von 6,81 Metern die Goldmedaille. Zudem sicherte er sich im Stabhochsprung Silber mit der Überquerung der 4,00m-Marke.
LG Flensburg mit guten Gesamtergebnis
Auch insgesamt lief es gut für die Athleten der LG Flensburg. Dreifaches Gold, vierfaches Silber und einmal Bronze und sechs Bestleistungen waren statistisch schon ein großartiges Ergebnis.
Eine weitere Glanzleistung setzte Morten Zern (LG Flensburg/ LK Weiche). Der Kugel-Drehstoßer kam technisch nur schwer in die Saison. Bei der Landesmeisterschaft konnte er im ersten Stoß mentale Stärke beweisen und gleich eine neue Bestleistung von 14,75m zaubern. Dieses wurde mit der Silbermedaille belohnt. Am Tag zuvor hatte er sich im Speerwurf mit 42,89m vor seinem Vereinskollegen Liam Otte (38,44m)im Speerwurf den ersten Rang erkämpft, wobei hier der Meisterschaftsstand nicht erfüllt wurde.
Eine weitere Silbermedaille ging an Friderike Limberg (LG Flensburg/ SV Adelby), die im Diskus mit 34,81m sich von Louisa Kähler (37,82mTSV Lola) geschlagen geben musste.
Gleich drei neue Bestleistungen gelangen Kasimir Kehrer(LG Flensburg/ LK Weiche), der als U18-Athlet hochstarterte. Im 100m-Finale lief er in 11,81sec auf Rang vier, über 200m in 24,12sec auf Rang füng und schielte im Weitsprung mit 5,87m in Richtung der 6m-Marke.
“Das Wochenende war ein Glanzlicht mit tollem Teamgeist”
Für den Trainer Jan Dreier war zudem die 4*100m-Staffel ein besonderes Highlight. Es waren nur 2 Staffeln gemeldet, die HSV-Staffel mit einer vollkommen unerreichbaren Zeit von 42, 16 sec, die sie im Rennen auch noch einmal bestätigten. Für die Flensburger standen gleich drei der schnellsten Läufer nicht zur Verfügung. So sprang Mittelstreckler Nick Reimers(LG Flensburg/ LK Weiche) ein. Am ersten Wettkampftag fiel nun auch noch Hürdenass Liam Otte mit Beugerproblemen aus. So sprang Kugelstoßer Morten Zern ein und brachte als Zielläufer in einer Zeit von 46,88sec über die Linie.
Ein kompaktes Fazit des Trainers: “Das Wochenende war ein Glanzlicht mit tollen Leistungen, mentaler Stärke und vor allem Teamgeist.” (msc/jdr)