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Kennengelernt haben sich Georg Ulrich und Birgit Hamann aus Tarup nicht wie man denken könnte beim Sport, sondern 1982 auf der Arbeit. Beide waren damals bei der Sparkasse in Eutin beschäftigt. Er war Handballer, sie Turnerin.
Bevor Uli zum Handball kam, fing er allerdings auch klassisch als Turner an. „Das wurde mir aber schnell zu langweilig und ich begann Fußball zu spielen“, erzählt der 63-jährige, der heute immer noch bei der Nord-Ostsee Sparkasse beschäftigt ist. Beim TSV Fissau kickte er sich erfolgreich durch die Jugend, bekam sogar eine Einladung zur Landesauswahl. „Dann wurde mir der Knöchel kaputt getreten und von heut auf morgen war es vorbei mit meiner Fußballkarriere“, erinnert sich Uli. Mit dem Sport war aber lange noch nicht Schluss. Uli wechselte stattdessen zum Handball. Bei der TS Riemann Eutin spielte er nicht nur in der Jugend-Oberliga, sondern war auch als Trainer, Betreuer und Schiedsrichter aktiv. „Durch meine turnerische Ausbildung habe ich mich beim Handball nie verletzt. Ich wusste, wie man richtig fallen muss.“
Vom Kegeln zur Leichtathletik
Birgit hielt dem Turnen weit über das Kinderturnen hinaus die Treue. Erst Anfang 20 war Schluss damit. Gleichzeitig war sie nämlich auch eine erfolgreiche Keglerin. Ihr späterer Ehemann belächelte zunächst den Kegelsport. „Ich habe immer gesagt, Kegeln sei kein richtiger Sport. Dann habe ich in eine Kegler-Familie eingeheiratet, den Muskelkater vom ersten Spiel habe ich bis heute nicht vergessen“, lacht er.
Birgit hingegen war bis 2006 professioneller unterwegs, wurde 2001 sogar Landesmeisterin im Drei-Bahn-Kegeln und wie 2002 Teilnehmerin der Deutschen Meisterschaft.
Ein Jahr zuvor, 2000, ging es für die Hamanns berufsbedingt nach Flensburg. Hier entdeckte die 57-jährige dann ein neues Hobby, das Rhönradturnen beim TSB Flensburg. „Das fand ich schon als Jugendliche immer toll“, schmunzelt Birgit. Aufgehört mit dem Rhönradturnen hat sie erst vor drei Jahren, 2017 fanden Uli und Birgit dann den Weg zum LK Weiche Flensburg. Beide waren sofort Feuer und Flamme, vom Sport und von der familiären Ausrichtung. Für Birgit ging ihre sportliche Laufbahn hier sogar weiter. Stolz ist sie auf ihren ersten Platz bei der Kreishallenmeisterschaft mit 1,70 m im Stabhochsprung. „Ein Jahr vorher beim Firmenzehnkampf bin ich sogar 1,80 m gesprungen“, merkt sie lachend an.
“Es gibt kein größeres Dankeschön als leuchtende Kinderaugen”
Beim LK Weiche sind beide auch als Kampfrichter aktiv. „Wir haben 2017 schnell die Ausbildung gemacht und 2019 mit der Obmannausbildung ergänzt.“ Hinzu kommen ehrenamtliche Aufgaben in der Wettkampf-Organisation und Kampfrichtereinsätze für den Landesverband bis zu Norddeutschen Meisterschaften; Uli übt zudem Vorstandstätigkeiten im Sportverband Flensburg (bis 2017) und im Kreisleichtathletikverband aus. Das schönste für beide ist aber der Kontakt zu Kindern und Jugendlichen. „Es gibt kein größeres Dankeschön als leuchtende Kinderaugen“, sind sich beide einig. Birgit hat zudem auch noch ein großes Ziel als aktive LK-Athletin vor Augen. „Ich möchte einmal bei der Landemeisterschaft der Senioren antreten.“ Dieser Traum könnte sich schon im September erfüllen.
Das Sportabzeichen
Seit vielen Jahren engagieren sich Uli und Birgit Hamann ehrenamtlich. Die Konstante über alle Wohnorte war dabei die Tätigkeit als Sportabzeichenprüfer: Uli legte 1989 seine Prüfung in Eutin ab, Birgit 1996 in Wattenbek. Heute nehmen sie nur noch das Neujahressportabzeichen beim LK Weiche ab und Birgit prüft seit 2009 für das Teamsportabzeichen beim HFF Munkbrarup.
Dieser Artikel erschien in unserer Printausgabe Juli/August 2020