“Ich habe mit meinen Jungs eine Wette am laufen” – Cedric Nielsen im “nospa Spieltags Talk”

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Vor einem Jahr wechselte Cedric Nielsen vom TSV Friedrichsberg zu Slesvig IF. In der Verbandsliga führt er aktuell die Torjäger-Liste an. Warum es zum Vereinswechsel kam, wie er sich bei SIF eingelebt hat und warum ihm zu viele Tore zum Ende der Saison hin noch weh tun könnten, erfahrt ihr im “nospa Spieltags Talk”.


Am Wochenende konntet ihr einen lockeren 4:0 Sieg bei Aufsteiger SG Nordau feiern. Wie hast du das Spiel gesehen?

Ich konnte mir das Geschehen aufgrund von Krankheit in der ersten Halbzeit von der Bank anschauen und muss sagen, dass es wirklich sehr viel Spaß gemacht hat, den Jungs beim Spielen zuzusehen. Jeder einzelne hat auf dem Feld 100 Prozent gegeben und man konnte sehen, dass jeder diesen Sieg mit nach Hause Nehmen wollte. Die Kommunikation untereinander und die Moral, die meine Mannschaft gezeigt hat, war klasse. In der Höhe war der Sieg absolut verdient, wobei Nordau sich nicht ärgern darf, wenn zwei Tore mehr in der zweiten Halbzeit fallen.

Jetzt am Samstag kommt es zum Top-Spiel gegen Grün-Weiß Tolk, die mit einem Punkt Vorsprung vor euch auf Tabellenplatz drei stehen. Seid ihr schon heiß auf dieses Spiel?

Natürlich sind wir heiß aufs Derby. Das sind die Spiele, auf die sich jeder Fußballer freut. Tolk ist gut in die Saison gestartet und steht verdient da oben – wir haben am Wochenende gegen Nordau nochmal ordentlich Selbstvertrauen getankt. Das wird ein Spiel auf Augenhöhe wo am Ende die Mannschaft gewinnen wird, die den größeren Willen hat. Ich freue mich riesig darauf.

Marcel Carstensen von DGF Flensborg sagte im letzten nospa Spieltags Talk, dass in der Verbandsliga jeder jeden schlagen kann. Wie siehst du das?

Natürlich kann in der Liga jeder jeden schlagen. Es gibt immer Tage wo Mannschaften einen gebrauchten Tag haben und die Gegner das gnadenlos ausnutzen, so ist Fußball. Dieses Jahr gibt es auch keine Gegner, die man nicht schlagen könnte. Dieses Jahr wird auf jeden Fall interessant.

Impressionen

An der Tabellenspitze rangiert aber souverän der TuS Rotenhof. Auch dein Meisterschaftsfavorit?

Rotenhof zählt natürlich mit zu den Meisterschaftsfavoriten. Sie sind eine eingeschworende Truppe, die nach vorne enorm viel Gefahr ausstrahlt und hinten auch sehr unangenehm sein kann. Aber auch Rotenhof ist schlagbar. Letztes Jahr haben wir das Hinspiel 2:0 gewonnen und das Rückspiel am Ende durch Individuelle Fehler verloren. Aber ja, Rotenhof gehört ganz klar zu den Favoriten.

“Der TSV wird immer mein Zuhause bleiben”

Habt ihr mit der Mannschaft ein Saisonziel, dass erreicht werden soll? Wie sind eure Ambitionen Richtung Landesliga?

Natürlich haben wir als Mannschaft Ziele. Wir sind eine junge und ehrgeizige Truppe, wo sich jede Woche im Training um die Startplätze fürs Wochenende „zerfleischt“ wird, aber im Vordergrund steht bei uns ganz klar der Spaß am Fußball und das jeder Gesund durch die Saison kommt. An dieser Stelle möchte ich meinen Guten Freund Daniel Püschel erwähnen, der sich in der Vorbereitung leider das Kreuzband gerissen hat und nun die ganze Saison ausfällt. Daniel fehlt der Mannschaft enorm, einer der ehrgeizigsten Menschen, die ich auf dem Platz kenne. Deshalb vermisse ich ihn sehr.
Als Mannschaft denken wir von Spiel zu Spiel und wollen so viele Punkte sammeln wie es geht. Wenn wir am Ende der Saison auf die Tabelle schauen und reichlich Punkte gesammelt haben und uns dabei als Mannschaft gut verkauft haben, bin ich absolut zufrieden. Da kann ich auch für meine Mannschaft reden. Wenn es am Ende für die Landesliga reichen sollte, werden wir das dankend annehmen (er lacht).

Gegen Nord Harrislee gab es eine 2:3 Niederlage, jetzt ist der TSV sogar erster Rotenhof-Verfolger. Hättest du das für möglich gehalten nach der letzten Saison?

Ehrlich gesagt hätte ich nicht damit gerechnet, weil sie sich letztes Jahr noch knapp vorm Abstieg gerettet haben. Aber mit Sönke Meyer und Jonas Heider haben sie gute und erfahrene Spieler in ihren Reihen, die für das nötige Gleichgewicht sorgen. Es freut mich für Nord Harrislee, dass sie sich gefangen haben. Anhand der Ergebnisse hat der Trainer dort sehr gute Arbeit geleistet, sonst würden sie nicht da stehen, wo sie sind. Aber die Saison ist noch lang und wie sagt man so schön? „Hinten kackt die Ente“ – zwei Euro ins Phrasenschwein meinerseits (er lacht).

 Mit elf Treffern führst du die Torjäger-Liste der Liga an. Was für eine Zahl wünschst du dir am Ende der Saison da stehen?

Ich habe mit meinen Jungs eine Wette am laufen, wenn ich 18 Saison Tore oder mehr schieße, dürfen mir die Rabauken aus meinem zärtlichen Orange, blonde Haare färben (er lacht). Ich bereue es jetzt schon.

Hätte ich zu dem Zeitpunkt gewusst dass ich jetzt schon elf Tore habe, hätte ich die Messlatte deutlich höher gehangen. Ich glaube Lukas Linhardt will mich unbedingt im neuen Look sehen. Der Kerl hat mir nämlich bestimmt schon sechs oder sieben Tore von meinen elf Toren aufgelegt (er grinst).
Eine genaue Zahl wünsche ich mir nicht. Ich möchte die Tore nicht für mich schießen, sondern für meine Mannschaft. Wir stehen zusammen auf dem Platz und da gibt es keine einzelnen Protagonisten.

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Vor einem Jahr hast du dich nach vielen Jahren vom TSV Friedrichsberg-Busdorf verabschiedet. Du hattest viele Optionen und dich dann für Slesvig IF und für die Verbandsliga entschieden. Warum fiel die Wahl auf SIF und warum der Abschied vom TSV?

Schon wieder das altbewährte Thema (er schmunzelt). Ich habe viele Gespräche mit Spielern und Verantwortlichen von SIF gehabt, aber hauptsächlich ausschlaggebend war einfach, dass ich mit Leuten aus meiner Jugendzeit spielen wollte, sprich aus der Kreisauswahl, Stützpunkt und Landesauswahl. Diese habe ich jetzt mit Erik Wegner, Gunnar Markhoff, Tobias Siert, Mattes Husfeld. Ich habe mit SIF einen Verein gefunden, der wie Friedrichsberg das “familiäre” vorlebt. Deshalb gelang mir die Eingewöhnung sehr schnell und ich wurde von den Jungs prima aufgenommen.  Meine Entscheidung war nie gegen den TSV Friedrichsberg, sonder eine persönliche für mich. Ich stehe immer noch sehr gut in Kontakt mit meinen Freunden aus Friedrichsberg und zur Liga-Mannschaft. Immer wenn ich Zeit habe, werde ich mir die Spiele von den Jungs angucken. Der Verein und das Umfeld wird immer in meinem Herzen sein und mein Herz wird immer bei dieser Mannschaft bleiben, die mich zu dem Fußballer gemacht hat, der ich heute bin! Der TSV wird immer mein Zuhause bleiben.






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