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Mit einer überzeugenden Vorstellung eroberte Freddy Kiwitt in Ghanas Hauptstadt Accra den Afrikameister-Gürtel der World Boxing Union. Vor der fünften Runde warf Samuel Turkson, der zuletzt eine Siegesserie von acht Kämpfen hingelegt hatte, das Handtuch. Kiwitt ist damit der erste Boxer im Weltergewicht, der sowohl einen europäischen als auch einen afrikanischen Kontinentalmeistertitel errungen hat.
Der als Sohn einer liberianischen Mutter und eines deutschen Vaters im westafrikanischen Liberia geborene Deutsche, der in Glücksburg und Flensburg aufwuchs, eroberte im Februar in einem knappen Kampf gegen den irischen Commonwealth-Meister Paddy Gallagher die Europameisterschaft der World Boxing Organisation. Anstelle eines Rückkampfes zog er es vor, erstmals einen weiteren Kontinentaltitel in Angriff zu nehmen, nachdem er bereits im Vorjahr erfolgreich in Ghana geboxt hatte.
Als Gegner um den vakanten WBU-Titel war der ghanaische Lokalmatador Daniel Adeku gesetzt, der aber wenige Tage vor dem Kampf überraschend wegen Krankheit absagte und damit den Weg für den nicht minder erfahrenen Ghanaer Samuel Turkson freimachte, der mit 15 Siegen, davon die letzten acht in Serie, über die gleiche Zahl gewonnener Kämpfe verfügte wie der in London lebende Kiwitt.
Kiwitt von Beginn an am Drücker
Von der ersten Runde an zeigte der sonst eher defensiv eingestellte Flensburger jedoch, wer Herr im Ring ist und setzte den Ghanaer durch schnelle Kombinationen unter Druck. Während Turkson immer wieder in´s Leere schlug, musste er schon in den ersten Runden einige klare Treffer auf Kopf und Körper einstecken. Scheinbar unbeeindruckt davon hielt er weiter dagegen, bis Kiwitt ihn zum Ende der vierten Runde durch einen rechten Haken zu Boden schickte. Sichtlich mitgenommen rettete er sich in die Pause, aus der er aber nicht mehr herauskam, sodass der Ringrichter den Kampf durch technischen Knock out für beendet erklärte. Kiwitt , der sich durch mehrwöchiges Konditionstraining im derzeit schwülwarmen Ghana akribisch auf den für 12 Runden angesetzten Kampf vorbereitet hatte, kann sich nun eine Titelverteidigung in Liberia, das er vor vier Jahren erstmals nach seiner Geburt besuchte, vorstellen, während die Fachwelt bereits spekuliert, ob er bald auch als Herausforderer für andere Titel in Frage kommt. Erst im Juni war er in Hamburg als Sparring-Partner von Sebastian Formella im Einsatz, der kurz danach Weltmeister im Weltergewicht wurde. (wk)