TNS SPORTS bereits ab 3 Euro/Monat
Abpfiff – Die Kolumne von Tomas Malz
Der Wechsel vieler Profifußballer in die saudische Liga hat in den letzten Jahren für erhebliche Diskussionen gesorgt. Saudi-Arabien investiert massiv in den Fußball, um sich international zu etablieren und sein Image aufzupolieren. Dabei sind die angebotenen Gehälter oft astronomisch und übertreffen deutlich die Summen, die Spieler in europäischen Topligen verdienen.
Diese finanzielle Verlockung wirft die Frage auf, ob sportliche Ambitionen zunehmend hinter kommerziellen Interessen zurückstehen.
Für viele Spieler, besonders gegen Ende ihrer Karriere, ist der Wechsel in die saudische Liga eine attraktive Option. Sie können in kurzer Zeit immense Summen verdienen und ihre finanzielle Zukunft absichern. Dass Profifußballer diese Angebote annehmen, ist aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar. Doch genau darin liegt auch die Kritik: Der Fußball war lange ein Sport, der von Leidenschaft, sportlichem Ehrgeiz und dem Wettkampf auf höchstem Niveau geprägt war. Mit dem zunehmenden Einfluss von Geld, insbesondere durch Ligen wie die saudische, entsteht der Eindruck, dass der Sport seine ursprünglichen Werte mehr und mehr verliert.
Eine bedenkliche Entwicklung
Die sportliche Qualität der saudischen Liga ist ein weiterer Kritikpunkt. Trotz prominenter Verpflichtungen von Spielern und Trainern bleibt sie hinter den Topligen Europas wie der Premier League, La Liga oder der Bundesliga zurück. Viele Spieler, die dorthin wechseln, tun dies weniger aus sportlichen Gründen, sondern aufgrund der finanziellen Anreize. Für viele Fans und Experten ist dies eine bedenkliche Entwicklung, da der Wettkampf und die sportliche Herausforderung den Kern des Fußballs ausmachen. Wenn dieser Aspekt durch finanzielle Interessen verdrängt wird, könnte dies langfristig dem Ansehen des Sports schaden.
Zusätzlich gibt es die geopolitische Dimension. Saudi-Arabien steht aufgrund seiner Menschenrechtssituation immer wieder in der Kritik. Die massiven Investitionen in den Sport, vor allem in den Fußball, werden oft als „Sportswashing“ bezeichnet – eine Strategie, um durch positive mediale Aufmerksamkeit von den problematischen politischen Zuständen abzulenken. Spieler, die in die saudische Liga…