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Gegen starke Gegner sah der abstiegsgefährdete DHK Flensborg in dieser Saison oftmals sehr gut aus, doch dass das Tabellenschlusslicht der dritten Bundesliga den Spitzenreiter HC Empor Rostock an den Rande einer Niederlage bringen würde, damit hatten im Vorfeld vermutlich die wenigsten gerechnet.
Bis zur 10. Minute sah es auch nach einer klaren Angelegenheit für die Rostocker von Trainer Till Wichers aus, die 4:1 in Führung lagen. Dann aber holte Simon Skaaning Linnebjerg einen 7-Meter heraus, Sjören Tölle verwandelte und die Aufholjagd der Flensburger begann. Fünf Minuten später ist der DHK bis auf einen Treffer an den Aufstiegskandidaten herangekommen und ließ sich auch nicht mehr abschütteln. “Wir müssen bereit sein den Ball anzunehmen, wir machen das richtig”, animierte Trainer Jens Häusler sein Team, dass erneut drei Tore aufholte und in der 28. Minute durch Simon Linnebjerg den Ausgleich zum 10:10 erzielte. Die begeisterten Zuschauer in der Idraetshalle mussten beim Blick auf die Anzeigetafel zwei Mal hinschauen und dann erzielte Linnebjerg mit einem Doppelschlag auch noch eine sensationelle 11:10 Führung. Der Gast rettete sich mit einem 11:11 Remis in die Pause.
Bis zum Schluss alles offen
Ein Hauch von Sensation lag in der Luft und das änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht. Tim Wendt zeichnete sich mit tollen Paraden aus und Marc Blockus erzielte die erneute DHK-Führung. Durch 7-Meter-Entscheidungen drehte sich das Blatt wieder zu Gunsten des Tabellenführers, der DHK ließ aber nicht locker, kämpfte bis zum Umfallen. Auch als 20 Minuten vor Schluss die Führung der Rostocker wieder auf drei Tore ausgebaut wurde, kam das Häusler-Team erneut zurück, Jasper Basenau hielt einen 7-Meter, Tölle verwandelte auf der anderen Seite glücklich zum 18:19 Anschluss. Doch dann die entscheidende Spielsituation, das Schiedsrichtergespann stellte Tölle, der bis hierhin acht Treffer erzielte, vom Platz und die Stimmung in der Halle wurde zunehmend hitziger. Als in der 48. Minute Tom de Bruin durch einen 7-Meter zum 21:21 ausgleichen konnte, hielt es die DHK-Anhänger kaum noch auf ihren Sitzen. Den Rostockern gelang es einfach nicht den aufopferungsvoll kämpfenden Gegner abzuschütteln, die sich aber immer wenn es brenzlig wurde auf die starken Spieler Meuser und Witte verlassen konnten. Kapitän Tjark Desler erzielte drei Minuten vor Schluss erneut den Anschluss. Erst in den letzten zwei Minuten konnte Rostock das Spiel für sich entscheiden und erkämpfte sich einen 30:27 Auswärtssieg, der in der Höhe fast schon zu hoch ausfiel.
“Wir werden bis zur letzten Minute alles geben”
Dementsprechend glücklich war auch Trainer Wichers, “Ich habe hier acht Mal gespielt und heute das erste Mal gewonnen. Ich bin verdammt stolz auf unsere Mannschaft. Wir sind gut ins Spiel gekommen, aber der DHK kam immer wieder zurück. Am Ende konnten wir aber souverän gewinnen.” Dazu dankte er den mitgereisten Fans, die das Spiel aus seiner Sicht teilweise zu einem Heimspiel machten.
Ganz so souverän wie es der Gästetrainer formulierte, war es über 60 Minuten allerdings nicht. Der DHK war an einer Sensation dran und hätte an diesem Abend durchaus Punkte verdient gehabt. “Wir haben ein tolles Spiel gemacht und eine geile Stimmung in der Halle gehabt. Das war wirklich klasse”, zeigte sich Jens Häusler sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. “Wir haben vieles verändert und dies gut umgesetzt. Egal wie das hier ausgehen wird”, kam er auf ihre brenzlige Tabellensituation zu sprechen, “wir werden bis zur letzten Minute alles geben.” Spieler des Tages wurde Daniel Borring Jessen. “Jeder muss an sich und dem Konzept von Jens glauben, sonst funktioniert das nicht. Die heutige Leistung war ein Teamerfolg”, sagte er nach dem Spiel.