TNS SPORTS bereits ab 3 Euro/Monat
Auch dem TSB Flensburg II ist es nicht gelungen Rot Blau Obere Treene zu ärgern. Der Tabellenführer siegte auf dem Schützenhof vor 160 Zuschauern mit 3:1 (2:0).
Flensburg – Da der Platz in Oeversee nicht bespielbar war, wurde am Samstag das Heimrecht getauscht. Zunächst gab es noch Verwirrung um die Anstoßzeit, dann ging es aber um 15.30 Uhr los. “Das war alles ein bisschen wild”, sagte RB-Trainer Sandro Holland, der auch mit der Umstellung auf Kunstrasen haderte. “Das dauerte ein bisschen, bis wir uns daran gewöhnt hatten. “Das hätte man sich alles besser vorstellen können.” Und dann sorgte TSB-Coach Dogan Göndüz auch noch für eine dicke Überraschung: Kristian Ivlev, der noch bis zur Winterpause Vereinsmitglied und spielberechtigt ist, lief für die Flensburger auf und reiste extra aus Hamburg an. “Ich kenne Dogan, ein kleiner Bandit”, lacht Sandro Holland über die gelungene Überraschung für RB.
TSB Flensburg mit dem besseren Start
“Wir haben in der Woche sehr viel über das Spiel gesprochen und uns gut vorbereitet. Die Jungs haben meine geänderte taktische Vorgabe sehr gut umgesetzt.” So wurde hoch gepresst und der Gegner auch sehr hoch angelaufen. “Das haben meine Jungs hervorragend umgesetzt.” So gehörte die erste halbe Stunde auch eigentlich den Gastgebern, dennoch lag der TSB nach 30 Minuten mit 0:2 zurück. Einmal mehr machte Nico Empen den Unterschied aus. In der 15. Minute konnte er nach Ballverlust der Flensburger das 1:0 für RB erzielen. In der 30. Minute traf er aus dem Gewühl heraus zum 2:0. “Da wurden wir zwei Mal mit einer kalten Dusche erwischt und von Nicos individueller Klasse. Davor hatte ich die Jungs gewarnt, dass das auch passieren könnte und sie dann trotzdem die Köpfe hochhalten sollen, weil wir wirklich an einem Erfolg geglaubt haben. Nico kann man halt nicht 90 Minuten halten.”
“Ein offener Schlagabtausch”
Trotz der beiden Treffer aus dem Nichts war RB-Coach Sandro Holland nicht wirklich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. “Wir haben die ersten zehn Minuten komplett gepennt. Wenn der TSB im Abschluss da viel besser ist und das sauber zu Ende spielt, dann können sie definitiv 1:0 in Führung gehen. Das schmeckt mir nicht. Wir haben immer Phasen im Spiel, wo wir nicht gut sind. Da müssen wir dran arbeiten.” Zwar kam seine Mannschaft nach dem Führungstreffer besser ins Spiel, ließ aber erneut unkonzentrierte Phasen folgen. “Wir können froh sein, dass wir das 2:0 machen, sonst steht es plötzlich 1:1. Das war ein offener Schlagabtausch und das gefällt mir nicht, weil wir Dominanz zeigen wollen. Vielleicht lag es am Kunstrasen, weil wir da noch nicht so oft drauf waren.”
Fast hätte Joker Kristian Ivlev den Tabellenführer geärgert, hatte aber Pech mit dem Pfosten und andere TSB-Angriffe wurden nicht konsequent zu Ende gespielt. “Fußball ist ein Ergebnissport, da muss auch mal ein Tor erzielt werden”, sagte Dogan Göndüz, der einzig mit den Abschlüssen seiner Jungs haderte. “Wir haben aber weiterhin mutig gespielt”, zeigte sich Göndüz mit der Einstellung seiner Elf zufrieden, die weiter dagegen hielt und im Spiel blieb.
Abgezockter Nico Empen mit Hattrick
Unglücklich dann das Tor in der 82. Minute. Während Torwart Lukas Pakebusch seine Mauer stellen wollte, um sich auf einen Freistoß vorzubereiten, gab Schiedsrichter Luca Maximilian Hellriegel den Ball schon frei und Nico Empen schoss ins leere Tor und sorgte für wenig Begeisterung beim Gegner, der die Gestik vom Schiedsrichter anders gedeutet hatte. “Unsere Naivität und Nicos Cleverness führten zu dem Tor und das Spiel war dann auch gelaufen”, kommentierte Göndüz die Entscheidung. Sandro Holland dazu: “Abgezockt. Nico fragt den Schiedsrichter, ob der eine Mauer gestellt haben möchte. Dieser verneinte und Nico traf ins leere Tor. Es hat einfach die reifere Mannschaft gewonnen.”
Kristian Ivlev mit dem Ehrentreffer
Ein Erfolgserlebnis gab es für den TSB Flensburg dann aber doch noch. Wunderwaffe Kristian Ivlev kam in der 91. Minute noch zu seinem Treffer. “Als ehemaliger Verteidiger hasse ich Gegentore und dann auch noch in der 90. Minute. So wollen wir das nicht haben. Aber wir haben auch viele neue Gesichter, die Fusion ist nicht von heut auf morgen perfekt. Das muss alles erstmal greifen”, so Holland.
“Ich bin stolz auf die Jungs, wir lernen daraus und dieses Spiel wird uns auf keinen Fall lange beschäftigen”, ist sich Dogan Göndüz sicher. “Es war ein Spiel auf Augenhöhe und der cleverere hat gewonnen. Glückwunsch an meinen guten Freund Sandro und seine tolle Truppe.”
Individuelle Klasse war entscheidend
Ähnlich sieht es auch Holland, der nun nach gewonnener Wette unter Freunden ein Essen von seinem Trainerkollegen ausgegeben bekommt. “Wir haben 3:1 gewonnen, weil wir halt die individuelle Klasse vorne haben und Tore schießen, wenn man nicht unbedingt Tore schießen muss. Der TSB hat ein gutes Spiel gemacht, aber kein sehr gutes, denn dann hätten sie ihre Torchancen gemacht und was gegen uns holen können. Sie haben halt nicht die Qualität, die wir vorne haben, deswegen machen wir auch abgezockt das 3:0.”
Während RB Obere Treene mit 39 Punkten nun Spielfrei hat, geht es für den TSB Flensburg II am Samstag gegen Schlusslicht SG Arensharde weiter. (msc)