Nospa Spieltags Talk

Marvin Bruhn: Solange es mein Körper zulässt, werde ich für den SV Frisia 03 auf dem Platz stehen

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Im “nospa Spieltags Talk” spricht SV Frisia 03 Risum-Lindholm Kapitän Marvin Bruhn über den Abstiegskampf, die vielen Trainer-Konstellationen in kürzester Zeit und seine Pläne für die Zukunft. 


Moin Marvin. Nachdem ihr letzte Saison knapp die Klasse halten konntet, steckt ihr wieder tief im Abstiegskampf.
Grundsätzlich kann man natürlich nicht unbedingt zufrieden sein, wenn man auf einem Tabellenplatz steht, der zum Ende der Saison den Abstieg bedeuten würde. Natürlich haben wir uns im Sommer vorgenommen, den Klassenerhalt schnell klarzumachen und eine etwas ruhigere Saison zu spielen. Jedoch hat der Abgang von unseren erfahrenen Führungsspielern wie Lasse Paulsen und Jannik Heider ein großes Loch hinterlassen, welches in Verbindung mit vielen verletzten Spielern für einen denkbar ungünstigen Saisonstart gesorgt hat. Dennoch bin ich teilweise zufrieden mit der Entwicklung, die unsere Mannschaft in den letzten Monaten gezeigt hat. Ich denke, dass es jedes Jahr aufs Neue eine große Herausforderung für unseren Verein ist, in der Oberliga zu bestehen, insbesondere angesichts der finanziellen Möglichkeiten einiger Konkurrenten.

Was stimmt dich optimistisch, dass ihr die Klasse haltet?
Zu Beginn der Saison hat es uns als Mannschaft an der nötigen Erfahrung und Cleverness gefehlt, was deutlich sichtbar war. Allerdings ist es spürbar, dass besonders unsere jungen Spieler mit ihrer von Anfang an hohen Verantwortung gewachsen sind. Derzeit trennen uns „nur“ drei Punkte vom rettenden Ufer, und wir haben alles in der eigenen Hand. Ich bin seit Saisonbeginn der Meinung, dass die Qualität unserer Mannschaft für die Oberliga ausreicht. Wir müssen lediglich die richtige Mischung aus „Fußball kämpfen“ und „Fußball spielen“ auf den Platz bringen. Genau diese Mischung hat uns in den vergangenen Jahren in der Oberliga erfolgreich gemacht hat und kann uns auch dieses Jahr den Klassenerhalt sichern.

“Werde der Mannschaft mit meinen sportlichen Leistungen helfen”

Konntet ihr die Winterpause gut nutzen, um euch auf die Rückrunde vorzubereiten?
Dank des Kunstrasens in unserem Dorf konnten wir seit Beginn der Vorbereitung unter sehr guten Bedingungen trainieren. Leider haben wir derzeit einige verletzte Spieler, sodass wir zu den bisherigen Testspielen mit einem relativ kleinen Kader angetreten sind. Trotz der 0:2 Niederlage im Test gegen den TSB Flensburg haben wir es recht ordentlich gemacht und nur wenige Torchancen zugelassen. In Skaerbaek haben wir gegen den dänischen Fünftligisten ASA Aarhus mit 2:1 gewonnen. Wir standen defensiv gut gegen die technisch starken und athletischen Dänen und konnten immer wieder gefährliche Konter setzen. Insgesamt war es ein sehr guter Test, der uns angemessen auf die kommenden Oberligaspiele vorbereitet hat.

Wie zufrieden bist du mit deinen persönlichen Leistungen im vergangenen Kalenderjahr?
Im vergangenen Jahr war ich leider größtenteils damit beschäftigt nach Verletzungen wieder fit zu werden. Dementsprechend habe ich nicht allzu viele Leistungen auf dem Platz zeigen können. Die vergangenen Monate haben mir jedoch ein positives Gefühl gegeben und ich bin überzeugt davon, dass ich der Mannschaft mit meinen sportlichen Leistungen helfen werde.

“Habe nie eine Unruhe in der Mannschaft wahrgenommen”

Im Umfeld des Vereins wird sich wieder einiges verändern. Auf der Trainerbank kehrt zum Sommer ein alter Bekannter mit Uwe Petersen zurück. Was denkst du über die Personalie?
Seitdem ich Fußball spiele, war der Name Uwe Petersen bei uns in Risum-Lindholm in Verbindung mit Fußball immer allgegenwärtig. Wenn ein Trainer zum SV Frisia 03 passt, dann vermutlich Uwe Petersen. Er ist einer der erfolgreichsten nordfriesischen Trainer der letzten Jahre und hat das auch eindrucksvoll beim SV Dörpum unter Beweis gestellt. Ich bin mir sicher, dass Uwe uns weiterbringen wird. Der Abgang von Sönke Lorenz und Torge Hannemann als Sportlicher Leiter und Ligamanager ist natürlich auch ein großer Verlust. Beide haben in der Vergangenheit viel Zeit und Engagement in unseren Verein gesteckt, sodass wir uns glücklich schätzen konnten die beiden zu haben. Ich bin mir aber auch sicher, dass Leif Johannsen und Carsten Andresen mit dem gleichen Herzblut bei der Sache sein werden und freue mich auf alles, was kommt.

Mit Uwe Petersen sind das insgesamt vier Trainer-Konstellationen, mit der ihr euch in dieser kurzen Zeit befassen musstet. Konntet ihr als Mannschaft da überhaupt zur Ruhe kommen?
Wenn ich das so lese, dann ist die Frage natürlich völlig berechtigt. Ich selbst habe aber nie eine Unruhe in der Mannschaft wahrgenommen. Auch nach dem Rücktritt von Bernd Ingwersen und Dennis Peper, die beide absolut tolle Menschen und Fachmänner sind, hatte ich nie das Gefühl, dass es in der Mannschaft nicht stimmt. Ich denke, dass aber auch Sönke Lorenz, Torge Hannemann und nun Leif und Carsten einen großen Teil dazu beigetragen haben, da zu jeder Zeit offen mit uns kommuniziert wurde.

Steht schon fest, ob der Kapitän nach der Saison an Bord bleibt?
Seit 24 Jahren spiele ich Fußball in Risum-Lindholm und hatte immer das Glück, in den höchsten Ligen des Landes zu spielen. Selbst als ich studienbedingt drei Jahre in Hamburg und zwei Jahre in Kiel gelebt habe, bin ich jedes Wochenende nach Risum-Lindholm gefahren, um Fußball zu spielen. Den Verein zu wechseln war für mich nie eine Option und wird es auch nie sein. Solange es mein Körper zulässt, werde ich für den SV Frisia 03 auf dem Platz stehen.


Dieses Interview erschien zuerst ist unserer Sonderausgabe “Fußball in Flensburg” zum Saisonfinale 2022/23. 





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