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Fassungslosigkeit bei den mitgereisten Anhängern des IF Stjernen Flensborg: Auch gegen den Büdelsdorfer TSV taumelte der SdU-Vertreter und musste die Heimfahrt ohne Punkte im Gepäck antreten. Der BTSV hingegen zeigt wie Abstiegskampf funktioniert, rettet sich vorerst und hofft weiter auf die Rettung.
Büdelsdorf – Nach der Niederlage gegen TuS Collegia Jübek verlor IF Stjernen Flensborg am Samstag auch noch das Auswärtsspiel beim Büdelsdorfer TSV und verpasste somit den vorzeitigen Klassenerhalt. Es war die vierte Niederlage in Folge für die Flensburger, die nun vor einem hammerharten Restprogramm stehen. Am Mittwoch kommt mit dem TSV Nordmark Satrup der Tabellenzweite zu Gast ins Engelsby-Centret und am Samstag mit dem TuS Rotenhof der Tabellenvierte. Zum Abschluss geht es am 21. Mai zum Husumer SV, die sicherlich nicht ihre Meisterfeier mit einer Niederlage begehen möchten.
Marvin Hems erneut verletzt
In den ersten 45 Minuten beim Büdelsdorfer TSV ließ die Mannschaft von Thomas Ziegenberg und Marco Jannsen allerdings nicht erkennen, dass sie in diese Spielklasse gehören. Es dauerte keine 180 Sekunden, da jubelte der BTSV schon. Nach Zuspiel von Louis Reinicke traf Abdoulaye Philip Dampha zum 1:0 für die Gastgeber. Wenig später der nächste Schock für IF Stjernen: Nach einem Kopfballduell fällt Marvin Hems auf seine mehrfach gebrochene Schulter und muss mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Hier gibt es allerdings Entwarnung: Dieses Mal ist die Schulter nicht gebrochen, sondern nur ausgerenkt.
Kein Landesliga-Niveau
Nach fast zwanzigminütiger Verletzungsunterbrechung ging es weiter. Zunächst kamen Max Waskow und Kim Nitschke zu Abschlüssen, ehe auf der anderen Seite Stjernens Sommer-Neuzugang Justus Jeß an der Torlatte scheiterte. Riesen Glück für die Gäste aus Flensburg. Nach einer knappen halben Stunde die nächste gute Chance für den Büdelsdorfer TSV: Jonas Meyert verzog aus spitzen Winkel. Kurz darauf sorgte einer von zahlreichen Fehlpässen dazu, dass Niels Müller im IF-Tor sich im 1:1 gegen Reinicke behaupten musste.
Zum Ende der ersten Hälfte kam es dann ganz Dicke für die Elf von der Brahmsstraße. In der 36. Minute traf zunächst Jonas Meyert nach Vorarbeit von Louis Reinicke zum 2:0. Direkt vor der Pause tanzte dann Reinicke selbst Stjernens Abwehr mit Leichtigkeit aus und traf zum 3:0 Pausenstand. “Die Jungs konnten nicht umsetzen, dass wir gegen den Abstieg spielen und haben es 45 Minuten nicht geschafft richtig auf die Platte zu kommen”, bemängelte Trainer Marco Jannsen nach dem Spiel vor allem das katastrophale Zweikampfverhalten und die Fehlpassserie seiner Mannschaft. “Die erste Halbzeit müssen wir als katastrophal abhaken. Das war unterirdisch.”
Stjernen kämpft sich zurück
Wer nun dachte, das Spiel sei entschieden, sah sich getäuscht. Im zweiten Durchgang zeigte IF Stjernen Flensborg zu Beginn ein ganz anderes Gesicht, kämpfte sich in die Partie und wurde belohnt. In der 51. Minute holte Kim Nitschke einen Elfmeter heraus, der von Max Waskow gewohnt sicher verwandelt wurde. Doch es kam noch besser für IF Stjernen: Nur 120 Sekunden später gelang David Pawlowski nach Zuspiel von Jonathan Siebenschuh der Anschlusstreffer zum 2:3. “Wir haben uns echt aufgebäumt in der zweiten Halbzeit und hätten meiner Meinung nach ein 3:3 verdient gehabt. Da hatten wir das Spiel komplett unter Kontrolle”, so Trainer Jannsen.
Elfmeter macht Hoffnungen zu Nichte
In der 66. Minute scheiterte Max Waskow mit einem weiteren Abschluss, der Ausgleich wäre inzwischen nicht unverdient gewesen. Doch in der 76. Minute platzen alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn, als Torwart Niels Müller im Strafraum seinen Gegner am Trikot hielt und dadurch einen Elfmeter verursachte. Für Betreuer Heiko Schepler zu viel des Guten. Wutentbrannt schmetterte er eine Trinkflasche aufs Spielfeld und sah dafür die rote Karte. Der Elfmeter wurde von Jonas Meyert zur 4:2 Führung der Büdelsdorfer verwandelt. Großer Jubel bei der Mannschaft von Trainer Frank Weschke.
Auch in den Schlussminuten waren die Gäste weiter bemüht, allerdings auch am Ende ihrer Kräfte. In der Nachspielzeit gelang Marius Kaak nach Zuspiel von Max Waskow immerhin noch ein Treffer zum 3:4 aus Sicht der Flensburger. Sollte am Ende tatsächlich das Torverhältnis im Abstiegskampf herangezogen werden müssen, kein unwichtiges Tor für IF Stjernen, dessen Torverhältnis auch so schon deutlich besser ist als das der Mitbewerber um den Klassenerhalt. “Auf die zweite Halbzeit können wir aufbauen, einen Punkt brauchen wir noch. Ich bin gespannt, ob das noch was wird oder ob wir noch richtig in den Abstiegskampf reinkommen”, so Trainer Marco Jannsen.
Auch der Abstieg ist noch möglich
Sowohl TuS Collegia Jübek (ebenfalls 19 Punkte, spielt noch gegen den TuS Rotenhof, MTV Tellingstedt und den TSV Nordmark Satrup), der TSV Kropp (17 Punkte, spielt noch gegen dem Büdelsdorfer TSV und TSV Nordmark Satrup) und der Büdelsdorfer TSV (16 Punkte, spielt noch gegen die SG Geest 05 und den TSV Kropp) könnten noch an IF Stjernen vorbeiziehen. Beim SdU-Club wird man nach dem Spiel gegen den TSV Nordmark Satrup am Mittwoch also genau diesem kräftig die Daumen drücken, dass sie keine Punkte mehr herschenken. So könnte IF Stjernen der Klassenerhalt auch noch gelingen, ohne selbst etwas dazu beizutragen. Doch die Vergangenheit hat auch gezeigt, dass Stjernen gegen die Top-Mannschaften eine ganz andere Einstellung auf den Platz bringt und so wird man gewillt sein, sich mit einem Sieg oder Punktgewinn den Klassenerhalt selbst zu erarbeiten.(msc)