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Die SG Flensburg-Handewitt lässt nicht locker. Gegen den SC Magdeburg, siegte das Team von Maik Machulla mit 33:30 (13:16) Toren. Dabei peitschten die 125 zugelassenen Fans ihr Team nach vorne und hatten emotionalen Anteil daran, dass ihr Team mit 56:6 Punkten am Erzrivalen THW Kiel (57:5) dranbleibt.
Flensburg – Die Partie gegen den SC Magdeburg war wieder ein Klassiker. Nach dem Gewinn der European League und so einer Trophäe in der Clubvitrine, merkte man den Gästen ihr Selbstvertrauen an. Zudem wollte das Wiegert-Team für die 29:32 Hinspielniederlage in eigener Halle, vor gut zwei Monaten, Revanche. So war es ein spannender Spielstart. Es ging Tor um Tor mit oftmals wechselnden Führungen. Nach dem 7:7 in der 14. Minute, leistete sich die SG zu viele Fehler. Zudem irritierten die schwachen Schiedsrichter Sebastian Grobe und Adrian Kinzel das Geschehen auf der Platte mit schwer nachzuvollziehenden Entscheidungen.
Der SC Magdeburg kam damit besser zurecht und nutzte diese Phase mit drei Toren binnen drei Minuten zu einem 7:10 Vorsprung. Trotz eines schnellen Anschlusses, rieben sich die Gastgeber in der Folgezeit immer wieder an Entscheidung der Referees auf und gerieten nach dem 11:12 (23.) wieder mit drei Toren ins Hintertreffen. So stand zur Pause ein 13:16 Rückstand auf der Anzeigentafel der Flens Arena, die in der zweiten Halbzeit einen erneuten Kraftakt der SG Flensburg-Handewitt zu verraten schienen.
Comeback-Qualitäten der SG
Und so sollte es auch kommen. Zwar wuchs der Rückstand vier Minuten nach Wiederbeginn auf 14:18 an, doch dann zeigte die Mannschaft von Maik Machulla zum wiederholten Male ihre Comeback-Qualitäten. Dabei überzeugte auch Linksaußen Magnus Jöndal, der für den angeschlagenen Hampus Wanne sechzig Minuten durchspielte. Beim 5:0 Lauf zeichnete er sich für den 17:18 Anschlusstreffer und die 19:18 Führung verantwortlich. Ab der 39. Minute ging es dann Spitz auf Knopf. Die SG legte vor, der SC Magdeburg glich aus. So ging es bis zum 26:26 in der 52. Minute. Dann trafen Jim Gottfridsson, Magnus Röd und Jöndal zur 29:26 Führung. Beim Stande von 27:26 hielt zudem SG-Keeper Torbjörn Bergerud einen Strafwurf von Magdeburgs Omar Magnusson. Nachdem er den Ball abwehrte, lief er zurück und konnte das runde Leder gerade noch vor der Torlinie aufnehmen. Nach dem 29:26 verkürzten die Gäste stets auf zwei Treffer, die SG legte ihren Drei-Tore-Puffer praktisch im Gegenzug wieder vor. Bei der Schlusssirene stand dann ein verdienter 33:30 Heimsieg und das 54. Heimspiel ohne Niederlage in Folge.
“Oh wie ist das schön”
Die 125 Fans feierten in den Schlusssekunden ihre Mannschaft mit dem Gesang, „Oh, wie ist das schön. So was hat man lange nicht gesehen!“. In Zeiten der Corona-Pandemie traf diese Bezeichnung im wahrsten Sinne des Wortes zu. Auf der Tribüne tanzten die Fans nach dem Spiel gemeinsam mit ihrer Mannschaft, die dies natürlich auf dem Parkett der Flens Arena tat. Die Abstandsregeln wurden trotz des Zusammenhalts während des Spiels und der großartigen Unterstützung der Fans, somit vorbildlich eingehalten.
Nach dem Klassiker und Handballkrimi, musste SG-Trainer Maik Machulla erst einmal durchatmen. Doch neben dem Stress, war ihm vor allem die Freude über den Sieg anzusehen. „Wir wussten, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die in jeder Halle der Welt den Anspruch hat, Punkte zu holen. In der ersten Halbzeit waren wir etwas unkonzentriert im Angriff und bringen Magdeburg ins Tempospiel. Da haben sie ihre Stärke. In der zweiten Halbzeit hat uns der 5:0 Lauf enorm geholfen und bis zum 26:26 hätte das Spiel in jede Richtung kippen können. Die 125 Zuschauer haben Krach für 1.000 gemacht. Das hat uns geholfen. Im Angriff waren wir in der zweiten Halbzeit sehr effektiv und haben wieder eine große Moral und Einstellung gezeigt. So freue ich mich über zwei Punkte gegen so eine Topmannschaft“, so die Analyse von Maik Machulla. (jös)